24. August 2015
Kurz nicht hingekuckt und schon hat sich ein Schmuckstück wieder verselbständigt. Mit diesen Ketten zu leben, ist wie eine Armee Klonflöhe zu hüten: erst fertig, dann wieder neu. So ist es mir mit diesen handmodellierten Perlen aus ofenhärtender Modelliermasse ergangen, die ich euch schon vor längerer Zeit in einem Eintrag vorgestellt habe, in dem ich Modelliermasse und Harz als kreative Werkstoffe miteinander verglichen habe.
Als lang konfektionierte Kette dümpelte das gute Stück unbemerkt vor sich hin, bis ich die Lederschnur für die konzeptionellen Überlegungen zu Kurzen Ketten mal halsnah zusammengeknotet habe. Plötzlich geil. Sowas passiert, man muss halt ab und zu einfach alles mal von links auf rechts krempeln. Ihr könnt euch vorstellen, dass das gute Stück schneller auseinandergerupft war, als ich hoppla sagen konnte. Statt auf schwarz (zu stark im Kontrast) diesmal auf einer grauen Lederschnur konfektioniert und halsnah getragen, entfalten die herrlich unrunden Perlen ihren ganzen Charme.
Das Fimo hatte ich damals mit Pigmenten in verschiedene Nuancen eingefärbt, so dass die unruhige Optik durch räumliche Wirkung verstärkt wird. Das "Unordentliche" fand ich als gestalterisches Element für Ketten dann so faszinierend, dass ich daraufhin Harzperlen entwickelt habe, die diesen Effekt nachempfinden, nämlich in den beiden "Flirting with Disorder"-Ketten hier und hier.
So, zurück auf Start, die gelben Perlen zeigen sich jetzt fürderhin von ihrer unordentlichsten Seite und da bleiben sie auch (bis auf weiteres).