22. Februar 2019
Ich schiebe Punkte hin- und her. Und blute. Das ist - in Kürze - das, was ich gerade hauptsächlich mache.
Man gieße farbige Kunstharzpunkte. Und Kunstharzpunkte mit Glitter. Man schleife die gehärteten Punkte hauchdünn. Und dann schleift man den Umfang einzelner Kunstharzpunkte so klein, dass sie in eine winzige Silikonform hineingestapelt werden können. So viele Punkte wie möglich. Die Silikonform verfülle man mit transparentem Kunstharz und erhält nach dem Aushärten (und dem unvermeidlichen Schleifen und Polieren) diese klobigen sexy Farb- und Glitterpunkte Ringe.
Der schönen Fotostrecke der fertigen Resin-Ringe möchte ich einmal die unbearbeitete Wahrheit gegenüberstellen: -zig Mails waren für die Abstimmung im Rahmen dieser Auftragsarbeit nötig, bis jeder Punkt an seinem Platz lag, und so sehen diese Hände normalerweise aus. Durch die Schleifarbeit habe ich wieder mal diverse Fingerkuppen eingebüßt, die Nagelhaut schlägt aus Trockenheit Falten und reißt, und die verbliebene Hornhaut ist so fransig wie ein Borstenpinsel. Aber die Ringe sind sehr hübsch geworden, wenn interessieren da schon schmerzende und abfallende Gliedmaßen?
Ich bin ja sonst nicht so für Glitzer, aber im Zuge dieser Auftragsarbeit finde ich zunehmend Gefallen an der Kombination von Farbe und metallischen Effekten. Persönlich würde ich der zarten Ton-in-Ton Farbwelt mehr Kontrast wünschen, aber diese Umsetzungen hebe ich mir für meine "Floating-Kollektion" auf.
Mit der Anfertigung weiterer Ringe warte ich, bis meine Hände sich etwas erholt haben. Mit Fettcreme gebuttert und Baumwoll-Handschuhen beim Schlafen geht es in ein paar Tagen meist wieder.
Diesem stolzgeschwellten Jammergesang gibt es heute nichts mehr hinzuzufügen.
Herzlich grüßt Dich
Edna Mo