25. August 2014
Liebe Leut, man könnte meinen, ich habe dank meines selbstauferlegten Kreativausflusses (siehe Arbeitsblätter vom 07.08.) in den letzten Tagen jede Menge schöner Dinge aus meinen Händen wachsen lassen.
So war es auch. Viele, viele Ideen waren da auf dem Papier und wollten sortiert und bearbeitet werden. Und genau das ist auch passiert. Aber neue Ansätze sind roh und unbeholfen, viel Feintüftelei steht auf dem Plan, bis aus dem Gedankenfurz eine schöne Blume geworden ist.
Und erschwerend kommt hinzu, dass die Zwischenschritte völlig unspektakulär sind.
Zurück zum Anfang. Es handelt sich um den Ansatz „Röhrchenperlen gegenläufig gebohrt“. Mit Resteperlen probiere ich das dann aus – fülle sie auch mal mit kontrastfarbigem Harz und bohre seitlich und fädele davon ein paar auf und kucke mir das an. Ich denke, dass der Ansatz gut ist und habe ihn in den letzten Wochen weiter verfolgt. Um mich dem Thema mit der neuen Bohrung langsam zu nähern, entscheide ich mich, zunächst Perlen ohne Füllung zu machen und mir dieses Schmankerl für die nächste Kette aufzuheben.
Perlen gegossen, geschliffen, poliert, gebohrt. Und nun fädele ich. Seit über einer Woche fädele ich. Immer mal wieder so ein, zwei Stunden. Zwischendurch muss ich das Konzept für die Kette umwerfen, weil die Kette so unglaublich voluminös im Nacken liegt, dass sie nicht tragbar ist. Also ist keine durchgehende Kette möglich. In diesem Fall habe ich statt mehr kleine Perlen neu zu gießen, die Variante der Konfektionierung mit einem Tragegurt gewählt. Also: zwischendurch auch noch einen Ledergurt genäht. Und alles ist nur lose befestigt, es geht erst mal ums Optische. Jetzt wird wieder gefädelt. Auf, umsortieren, zu, befestigen, kucken, eine Nacht drüber schlafen. Und dann wieder von vorn. Ist der Ledergurt zu lang? Die Perlenstränge verlangen nach Angleichung. Also alles wieder auf und kleine Perlen aussortieren, um einen dritten Strang zu machen. Warum hab ich hirnlose Kaulquappe eigentlich so wenig kleine Perlen gemacht???
Notiz für alles, was neu erfunden wird: Unmengen von kleinen Perlen!
Ich muss zugeben, diese Art der Perlenbohrung/Konfektionierung führt zu einem fremdartigen, buschigen Gebilde, das wie ein außerirdischer Pilzbewuchs aussieht. Nach etlichen Anläufen mit optisch sehr gewöhnungsbedürftigem Ergebnis habe ich im Moment ein Zwischenstadium erreicht, das sogar als Kette durchgehen könnte. Besser noch mal eine Nacht drüber schlafen.