24. April 2015
Nachdem ich gefühlte Kilos und Kilos an Harz für Armreifen vergossen habe, habe ich das Gefühl, langsam die Kurve zu kriegen. Die Ergebnisse werden besser und besser. Beispielsweise habe ich bei diesen Exemplaren eine veränderte Gießtechnik ausprobiert.
- Es wurde mit mehr Farben als sonst gearbeitet
- Das Harz blieb nach dem Anmischen mit Pigmenten bis zum Gelieren stehen
- Es wurden mehrere Schichten gegossen, allerdings nass-in-nass, so dass die untere Schicht noch nachgiebieg war
Zum Gelierpunkt:
Ist besagter G-Punkt erreicht, fließt das Harz eigentlich nicht mehr so richtig, sondern ist dann so zäh, dass es mehr oder weniger in die Silikonformen eingespachtelt wird. Die Effekte sind absolut herrlich. Was mich davon abhält, nur noch so zu arbeiten, ist das Handicap beim Gießen. Bei Silikonformen mit kleinen Eingießöffnung bleibt das träge Harz überall kleben, und weigert sich standhaft, in die kleine Öffnung zu schlüpfen. Kurzum, das Ergebnis ist am Ende wunderschön, aber zwischendurch kämpft man sich durch ein klebriges Inferno.
Ein weiteres Hemmnis ist schlicht die Abhängigkeit von der Zeit. Bei meinem Standard-Harz beträgt die Gelierzeit eine Stunde. Sobald das Harz angesetzt ist, ist man Sklave der Uhr. Also Harz ansetzen, mit Farben mischen und dann...warten bzw. sich einer anderen Tätigkeit zuwenden, die nach 45 Minuten auch wieder unterbrochen wird. Bei Harzen mit längerer Topfzeit ist das Arbeiten mit dem Gelierpunkt noch schwieriger. Bei vier oder mehr Stunden Wartezeit ist die Gefahr groß, dass der Harztopf im Eifer schöner Ablenkung doch in Vergessenheit gerät. Schleifen ist eine wunderbare Parallel-Tätigkeit, die jederzeit unterbrochen werden kann. Da ist es mir aber auch schon passiert, dass ich völlig eingesaugt war und die Zeit vergessen habe. Das Harz ist zwischenzeitlich im Anmischtopf verklumpt. Wer Geduld und Timing für dieses Verfahren aufbringt, wird mit den wunderschönsten Effekten belohnt.
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