8. April 2015
Was für ein wunderschönes Wort: Facette. Übersetzt bedeutet es: kleine Rautenfläche. Und so war es denn eine Überlegung, wie man unregelmäßige, facettierte Schmucksteine aus Harz selber herstellen kann.
Auf der einen Seite suche ich die perfekte Silikonform zur Herstellung von makellosen Giesslingen mit hochglänzenden Oberflächen. Dann wieder interessieren mich Texturen, die so zerklüftet sind, dass Giessling und Silikonform kaum voneinander zu trennen sind. Und jetzt, wen wunderst, fesseln mich funkelnde Facetten.
Zugegeben, im Moment funkelt noch gar nichts. Zunächst habe ich in kuben- und kugelförmigen Silikonfomen Farbschichten eingegossen. Frei nach dem Motto: alles, was übrig ist, darf eintreten. Was allerdings spannend ist: bei längerer Topfzeit wird das Harz immer zähflüssiger. Wenn man sehr zähes Harz schichtet, werden die Übergangseffekte richtig dramatisch. Da ist es dann auch sehr egal, welche Farben am Ende zusammenkommen.
Und dann heißt es schleifen, schleifen, schleifen. Für Harzfanatiker im Handbetrieb ist es kaum zu empfehlen, die Facetten manuell abzutragen. Aber wozu hat der liebe Gott die Maschine erfunden? So geht es dennoch recht schleppend voran, die Nase fast auf die Schleifscheibe gepresst, um abzuschätzen, ob man die dreieinhalb Quadratmillimeter Rautenfläche im richtigen Winkel erwischt hat.
So knapp 20 Flächen hat so ein Winzling. Wer wie ich zur Ungeduld neigt, ist gut bestellt, sich mit einem Minimum an Flächen zufrieden zu geben. Das Geheimnis, wie man mit nur 10 Flächen trotzdem einen facettierten Stein hinkriegt, habe ich noch nicht gelüftet.
Da dem Test nach dem Polieren zumindest das Prädikat: Machbar! verliehen werden konnte, werden erst mal weiter lustig bunte Kuben gegossen. Mit Übung werden die 20 Flächen sich sicherlich von ganz alleine einstellen.
Ausgangsform und zwischenschritt: Gegossene Kuben in Farbschichten und die daraus grobgeschliffenen, schmucken Steine mit eingearbeitetetn Facetten.