9. Juni 2015
Es ist immer wieder spannend, aus einem Gedanken ein reales Schmuckstück entstehen zu sehen. In diesem Fall geht es um den "Fächerkragen": eine Kette, die aus einer Vielzahl an gleich geformten Giesslingen besteht. Diese sind multiple Harz-Repliken von einem Stück Plastikmüll vom Strand. Da mir als Idee ein viktorianischer Spitzenkragen vorschwebte, habe ich die einzelnen Teile in weißem und cremefarbenen Harz mit vielen klaren Stellen gegossen, und zusätzlich noch dunkle Stellen platziert. In der fächerförmigen Anordnung sollen die einzelnen Teile wie durchbrochene Spitze wirken.
Da die Einzelteile in einer geschichteten Anordnung besonders gefällig und gleichzeitig beweglich sind, wurden alle Teile miteinander und an einer schmalen Aluminiumkette montiert. Durch die Anordnung bilden die Einzelteile einen harmonisch geschwungenes Rundbogen, daher wurde die Kette zunächst lang gelassen, so dass der Fächerkragen direkt auf dem Dekollete präsentiert wird.
Für die Fotos funktioniert der Fächerkragen schon ganz gut - nur wegen der hohen Weißanteile und der sehr zarten Farben ist er bei der Belichtung schwierig.
Beim ersten Tragen (urlaubsbedingt sportlich zu Shirt und Schlabberhose) hat sich einiges an Optimierungsbedarf gezeigt.
Die tragende Gliederkette ist zu dünn für den doch recht gewichtigen Schmuckkragen, und schnürt im Verlauf des Tages den Nacken ein. Ob die sichtbaren Gliederkette den Krageneffekt steigert oder schmälert. möchte ich auch gerne diskutieren. Die Konstruktion neigt wegen der geknickten Kettelstifte zum Verkanten einzelner Teile (vor allem bei Wind und beim Transport). Und: eigentlich wäre es super, wenn die Kette einen Verschluss hätte, der drei verschiedenen Längen ermöglicht - von lang wie hier gezeigt, bis schmal am Hals anliegend - eben wie ein Harlekin-Kragen.
Zum Schmuckkragen muss jetzt erst mal eine neue Konstruktion samt Verschlussidee her.
Ich lasse mich mit euch überraschen, wie der Fächerkragen in der nächsten Phase aussehen und funktionieren wird.