30. Mai 2016
Dank Moppis Einladung, an der Black & White Blogparade teilzunehmen, komme ich endlich in den Genuss, eins meiner Sommer-Lieblingsoutfits vorzustellen. Dass das Ganze dann doch drinnen im Studiolicht und nicht draußen im frisch erkeimten Grün präsentiert wird, ist den aktuell etwas unentschlossenen Außentemperaturen zu verdanken.
Kern meines Black & White-Outfits sind zwei Upcyclingprojekte.
Das eine ist eine ehemalige Esprit-Leinenhose. Wegen vieler doofer Details wie die karottige Form, Klappentaschen am Po und Aufrollschlaufen am Bein hat die Hose ein sehr stiefmütterliches Leben in meinem Schrank geführt. Aber eine weiße Hose ist an und für sich etwas Schickes. Und mit einigen Umbaumaßnahmen hat das gute Beinkleid genau die Form und Ausstrahlung verpasst bekommen, die sie jetzt zu einem meiner Lieblingsstücke machen: durch einen cremefarbenen Keil und einen schwarzen Streifen wurde die komplette Form so verändert, dass das Bein nach unten trichterförmig weit wird. Und den überflüssigen Krimskrams habe ich gnadenlos abgetrennt. Schwingend und luftig, mit einem Gürtel auf den Hüften gerafft, so muss eine sommerliche Hose sein.
Das Shirt war mal ein XXl-Herren-T-Shirt. Bis auf den schönen Druck und einen günstigen Preis war daran eigentlich nichts besonders. Weil ich das immer schon einmal ausprobieren wollte, habe ich durch Wegschneiden überflüssiger Teile und Abnäher auf der Außenseite, die kreuz und quer verlaufen, das Shirt auf Körperform gebracht. Die Nahte sind schwarz und ich habe die Fadenenden einfach stehen lassen und nicht abgeschnitten. Es sieht ein bißchen merkwürdig aus, als hätte man mir das Oberteil auf den Leib vakuumisiert, und genau das finde ich todschick.
Ergänzt wird mein Outfit durch einen Adidas Trainings-Gehrock. Diese massiv gebrandeten Streifenhörnchen-Dinger sind ja zum Glück völlig zeitlos, und ich trage das Exemplar auch gerne geschlossen, mit engen Hosen und dicken Stiefeln. Man beachte dabei den kontrastfarbigen Reißverschluß in weiß.
Mein Sommer-Outfit wird ergänzt durch einen Hut (Schattenspender und Kopfkühler) und jede Menge cooler Armreifen aus meiner eigenen Schmuck-Manufaktur.
Falls jemanden zu diesem Look einer der herrlich aufgeblähten Worthülsen-Schubalden-Begriffe wie aus der Werbung findet (Boho-Streetwear-Mix, Signature-Cosmo-Style oder vielleicht City-Flared-Identity?) ist herzlich eingeladen, hier seine Kreativität spielen zu lassen um dem Ding einen Namen zu geben.
Natürlich konnte ich den drehbaren Hocker als Accessoire nicht ungenutzt lassen und habe versucht, beim Fotografieren weder einen Drehwurm zu kriegen, noch von der Sitzfläche zu fliegen, noch den Hintergrundaufbau einzureißen oder mich mit dem Fernauslöse-Kabel zu erwürgen.
Der Hintergrund ist übrigens ein Bettbezug, bei dem der Reißverschluß aufgegeben hat. Und wie ich im Zuge der Buchmacherei gelernt habe, nützt es überhaupt nix, einen knüddeligen Stoff zum Zwecke der Foto-Hintergrundgestaltung zu bügeln. Da bügelste de dich wund. Einfacher und faltenfreier ist es, den Stoff mit Reißzwecken auf eine dünne Sperrholzplatte zu spannen.
Leider ist mein Holz und auch der Bettbezug nicht formatfüllend, so dass es fürs Foto einen "Polaroid-Rahmen in schwarz" als Notlösung gibt. Nachträglich finde ich das sogar eine ziemlich feine Idee, das gibt in der Bildstrecke ein bißchen Dynamik.
Kein Outfit ohne schmückende Fußzierde.
Ja, ich gestehe, ich bin eingefleischter Flip-Flop-Fan und liebe Latschen (Jugendliche unter 18 sollten diesen Absatz überspringen, er enthält eindeutig gesundheitsgefährdende Hinweise). Im Sommer wird bei mir nur noch gelatscht, in eingelatschten Latschen kann ich sogar stundenlang latschen. Am allerliebsten mag ich Schuhe, die eine ganz runde Fußform machen. Und breite , runde Latschen, die meine muskulösen Beine optisch verzierlichen, sind mir am Liebsten.
Ein Glück konnte ich mal diese vergleichsweise edle, wenn auch nicht so ausgeprägt breite Paar mit Lederfußbett abgreifen. Man beachte die kontrastfarbige Steppnaht in weiß.
Dank Bärbels Kommentar, dass man mit einem breiten Lachen das Gesicht auf ganz natürliche Weise straffen kann, habe ich beim Shooting an viel Lustiges gedacht, wie Heinz-Erhard-Sketche, und konnte damit die zum-Fotografieren-mit-Hut notwendige-aber-für-den-glatten-Teint-weniger-geeignete-Lichtsituation humorvoll ausgleichen.
Nun zu den superschönen Armreifen, denen zu verdanken ist, dass es dem Outfit nicht an Eleganz mangelt. Es handelt sich um Erzeugnisse aus Harz aus der eigenen Herstellung, die sich grafisch streng-gestreift oder auch organisch-marmoriert präsentieren. Gerade der Mix der beiden Muster erzeugt einen äußerst ansprechenden Eindruck. Bei Begehr käuflich zu erwerben über meinen Etsy-Shop.
Alle gezeigten Artikel wurden selbst finanziert oder selbst verändert oder selbst hergestellt.
Lasst euch auch von den anderen fetzigen Ladies des Ue30-Blogger-Forums in die wunderschöne Welt der schwarz-weiß-Looks entführen und inspirieren.
Herzliche grüßt Dich
Edna Mo