16. Januar 2020
In Jan Vermeers Gemälde "Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" geht es primär nicht um den Ohrring, natürlich schaut man sich zuerst das Mädchen an. Optisch nimmt man den Ohrring erst wahr, wenn man die Details des Bildes betrachtet. Das heutige Shooting erinnert mich an dieses Gemälde mit dem verwirrend jungen Mädchen.
Mein junges Mädchen hat mit der malerischen Vorfahrin eher weniger gemeinsam. Statt fügsamer Sinnlichkeit spüre ich da eine gute Portion Teenagerstolz. Mir als Fotografin ist diese unterschwellige Grimmigkeit ja um ein Vielfaches lieber.
Mein herzlicher Dank geht an Mimi, die mich bei dieser Fotosession als Model unterstützt hat.
Eigentlich lustig, dass es im Deutschen keine eigene Bezeichnung für diese Art von Kringel-Ohrring gibt, man könnte diese Form vielleicht etwas umständlich als "Pendel-Kreole" bezeichnen.
Bei meinem Suche nach Formen für Ohrringe habe ich schon etliche "Loops" umgesetzt: aus bestehenden sachlichen Formen abgewandelt, von Rinderknochen abgeformt oder mit der Draht-und-Tape-Technik umgesetzt.
Warum ich immer neue Formen finden muss, kann ich auch nicht ganz genau erklären. Vielleicht weil man mit der einen Form noch immer nicht ganz zufrieden ist?
Ich habe nun eine fünfte Form gefunden, mein "Loop Nr. 5", den ich in Sachen Größe und Poportion genau richtig finde, deutlich ausgewogener als die in der oberen Gruppe gezeigten Exemplare. Es handelt sich um eine Abformung von einem schnöden Rinder-Markknochen, ich habe drei in Frage Knochen abformen müssen, um dann mit Harz einen Positivabguss zu machen, um diese ideale Form zu finden.
Das Original war in schwarz und "meins", bis es mir jemand von den Ohren weggekauft hat. Für Weihnachten hatte ich eine ganze Reihe mit farbigem Glitter umgesetzt und in der Galerie Art Room ausgestellt. Weihnachten und Sylvester ist ja die Bling-Bling-Zeit par Exellence. Auch wenn die "Glitzer-Ohrring-Zeit" nun vorbei ist und es das heute geteilte Paar wenigstens auf die Fotos geschafft hat: es sind leider nur noch zwei Farben übrig.
Das hier gezeigte Paar ist leider vergeben.
Große, dünnwandige Loop-Ohhringe mit aus Resin mit Glitzer von Edna Mo, ähnliche erhältlich über ednamo.etsy.com
Verfügbar sind noch ein Paar in Magenta und Dunkelgrau - hier der Link zum Etsy-Shop (*) - sowie ein Paar in Rot und Schwarz. Das Besondere ist die hochglänzende Harzschicht, mit der die vorderseitigen Flächen überlackiert wurden, das ergibt eine überaus illustre und hochwertige Anmutung.
Darüber hinaus gibt es noch diverse andere glitzerfreie und anders gemusterte "Loop Nr. 5"-Versionen, die in den kommenden Blogbeiträgen vorgestellt werden.
Mein großer Spaß als Fotografin ist insbesondere in Wintermonaten das Fehlen jeglich verwertbaren Lichts in Innenräumen, so dass ich schlicht dazu übergegangen bin, mit dem Kamerblitz zu arbeiten. Die Einstellungen sehen im Sucher völlig anders aus als im Foto, so dass man sich da immer eingrooven muss, bis man ein Gespür für den Schlagschatten und die damit verbundene Ästhetik bekommt.
Da darf ruhig alles ein bißchen schief und daneben sein. Rote Jacke mit rosa Glitzer am Ohr und blauem Lidschatten? Hätte hier kein bißchen anders sein dürfen. Mir hat bei dieser Einstellung der Kachelofen im Hintergrund besonders gut gefallen. Durch das Blitzen haben die Kacheln Glanz und plastische Tiefe bekommen, der den Fotos die richtige "time-shift"-mäßige Armosphäre verleiht. Und damit wieder bei Vermeer anknüpfen, dessen Gemälde eine ebenso zeitlose Stimmung wiederspiegelt.
Glitzernde Grüße sendet Dir
Edna Mo