24. Januar 2020
Ich finde es toll, mit anderen kreativen Menschen ein gemeinsames Projekt zu machen. Das Gegenüber hat vielleicht eine fancy Idee und ich habe möglicherweise das Know-How Kunstharz, die Idee umzusetzen. Das funktioniert auch prima per Mail, da werden Ideen beschrieben und Beispielsfotos hin- und hergeschickt. Und so bin ich zu meinem ersten Auftrag für Kunstharz-Knöpfe gekommen.
Tina näht unheimlich gerne ausgefalle Sachen oder pimpt Flohmarkt-Fundstücke auf. Sie hat sich bei mir erkundigt, ob es nicht möglich wäre, dass einige Knöpfe in bestimmten Farbkombinationen für sie angefertigt werden.
Bisher habe ich nur einen Versuch mit Kunstharz-Knöpfen gestartet. Der wurde als Projekt in meinem Buch verwendet und ich habe damals schon etliche Anläufe gebraucht, um zu einem Ergebnis zu kommen. Aber das liegt Jahre zurück, da kann man durchaus einen neuen Versuch wagen.
Die schwarz-weißen Knöpfe waren beim ersten Versuch schon knorke - was nur daran liegt, dass ich diese Farbstellung häufig umsetze. Bei Tinas Farbwunsch Gelb-Gelb-Weiß marmoriert bin ich dann doch etwas ins Schwimmen gekommen. Insgesamt vier Versuche waren nötig, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.
Wie man den hier gezeigten Farbeffekt "Marmoriertechnik" umsetzt, kannst Du in diesem Beitrag nachlesen. Insgesamt vier Schichten Harz wurden nacheinander aufgetragen und durften jeweils aushärten.
Die gelb-weißen Knöpfe wurden nachträglich geschliffen und poliert, um eine glänzende Oberfläche zu erzielen. Dadurch wirkt der Farbeffekt auch noch "ausgefranster". Die schwarz-weißen Knöpfe wurden mit einer hochglänzenden Silikonform umgesetzt und mussten nicht nachbearbeitet werden.
"Ja mei, das ist doch nicht so schwer mit den Knöppen.", mag sich da einer denken, "Ob Kette oder Knopp: ab mit dem Dremel ein Loch da rein, wrrrrrrt fertig. Kein großer Unterschied".
Ja, dachte ich auch. Aber das Bohren der Taler war dann doch etwas kniffelig (bei den knöpfen im Buchprojekt hatte ich rückseitig eine schlichte Einschrauböse gesetzt, das war hier wegen der dünnen Materialstärke nicht möglich). Seit langem habe ich mal wieder mit Zirkel und Geodreick technische Skizzen gefummelt, um die Bohrlochanordnung symmetrisch hinzukriegen. Das ist überhaupt nicht meine Stärke.
Zukünftig weiß ich, dass ovale Knöpfe besser nur zwei Bohrlöcher bekommen sollen. Bei drei Löchern in einer ovalen Knopfform sieht das Ergebnis tendenziell immer leicht schief aus.
Das Projekt "Knopfexperiment" ist abgeschlossen, aber die Idee, tolle Kunstharz-Muster nicht nur als Kette oder Ohrringen, sondern auch als Knopf umzusetzen, arbeitet in meinem Kopf weiter.
Industriell hergestellte Massenproduktions-Knöpfe sind alles andere als günstig, wenn man etwas Ausgefallenes haben möchte. Und richtig hübsch sind diese Exemplare dann oft trotzdem nicht. Und DIY boomt. Also, warum nicht?
Gar nicht zugeknöpfte Grüße sendet Dir
Edna Mo