26. Mai 2020
Als kleinen Appetizer verwöhne ich alle Resin-Fans mit einer Schmuck-Anleitung, die meinen ersten Kunstharz-Buch entnommen ist. Es wurde vor vier Jahren veröffentlicht - ich habe vier Jahre mehr Wissen rund um die Schmuckhertsellung mit Kunstharz angehäuft. Das Konzept mit Draht und Klebeband habe ich seitdem enorm ausgebaut. Die Fotos sind noch immer wunderbar, viel besser als die Version, die ich in einer Variante für den Blog 2017 umgesetzt habe, und ich erlaube mir, eine neue, ausführlichere Textspur danebenzuschalten. Viel Spaß damit!
In der Anleitung werden zwei Versionen großformatiger Statement-Ringe umgesetzt. Die Ringe bestehen aus einer Drahtform, die mit Kunstharz gefüllt wird, und einer Ringschiene, die ebenfalls aus Alumiumdraht gebogen und mit Kunstharz fixiert wird.
Beide Ringe werden mit einer Schicht gefäbrtes Harz gegossen und mit einer transparenten Laminierschichten veredelt.
Harz, welches sich zum Laninieren eignet (hier: Glass'Lack von Cléopatre)
Farbgeber Rot, Gelb, Schwarz (hier: Color'Resin von Cléopatre)
Acrylfarbe Weiß
Aluminiumdraht, 5 mm breit
Tesa Perfect Gewebeband, 38 mm breit
Scere, Biegezangen, Metallfeile
Unterlage Resin'Pad von Cléopatre, alternativ Overheadfolie
Knet
Schneide Stücke vom Aluminiumdraht ab. Biege die Formen für den Schmuckstein mit der Bastelzange und von Hand.
Für den Fantasie-Ring wird eine Art asymmetrische Acht gebogen, für den Ring mit dem Streifenmuster ein unregelmäßiges Oval. Die Drahtenden werden mit der Metallfeile geglättet und sitzen genau aufeinander.
Befestige die Drahtformen auf der klebrigen Seite des Klebebands. Von oben und unten fest andrücken.
Die Ringschiene für den Fantasie-Ring wird als oben offenes "U" gebogen. Lege das Stück Draht von unten um deinen Finger, die Drahteneden sollen 5 mm über den Handrücken hinaus stehen.
Für den gestreiften Ring werden zusätzlich längliche Drahtabschnitte benötigt, die strahlenförmig ist die Drahtform passen sollen.
Für den Fantasie-Ring wird die Ringschiene mit den Drahtenden auf die klebrige Seite des Klebebands gestellt. Die Drahtenden wird man später von vorne sehen. Um den Effekt optisch zu vertuschen, werden zusätzlich feine Drahtabschnitte innerhalb der Ringfassung verteilt.
Vorbereitete Ringformen vor dem Gießen. Alle Klebverbindungen fest andrücken.
Harz wird gemischt - etwa 30 g - und auf drei Mischbecher aufgeteilt.
Eine Portion Harz wird schwarz gefärbt.
Die beiden anderen Portionen werden erst weiß , dann mit wenig Rot und Gelb pastellgelb und rosa gefärbt.
Tropfe mit dem Holzspatel das rosa gefärbte Harz in die Form des Fantasie-Rings, bis es an der Oberkante des Drahts leicht übersteht.
Für den gestreiften Ring werden das hellgelbe und scharz gefärbte Harz abwechselnd mit absoluter Präzision in die Drahtfächer getropft. Dafür besser ein dünnes Holzstäbchen nehmen. Was Du siehst, ist die Oberseite des Rings. Achtung: das Harz soll nicht ganz bis zum Rand eingefüllt werden, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Farben mischen!
Härten lassen.
Klebeband ablösen. Wenn etwas Harz ausgetreten ist, wird es entweder vorischtig mit dem Cutter entfernt oder mit der Zange vorsichtig gepackt und abgebrochen.
Zum Laminieren wird der gestreifte Schmuckstein auf eine Silikon-Unterlage oder Overheadfolie gelegt.
Falls Harz danebenläuft, klebt der Schmuckstein dann wenigstens nicht am Tisch fest!
Der Fantasie-Ring wird mit Knet in eine waagrechte Position gebracht.
Harz mischen und auf die Oberfläche geben. Von der Mitte aus mit einem Holzspatel bis an den Rand verstreichen. Das Harz soll leicht überstehen. Härten lassen.
Beim gestreiften Ring wird in einem dritten Gieß-Durchgang eine Ringschiene befestigt. Auch hier wird für die Schiene eine Art verlängertes "U" aus Draht gebogen, und die Drahtenden passend rechtwinklig abgeknickt.
Harzauftragen, Schiene aufsetzen, und Harz bis zum Rand verstreichen. Härten lassen.
Fertig sind zwei Unikat-Ringe aus Resin und Draht. Mit einer Fassung aus echtem Silber lässt sich das weiche Aluminium zwar nicht vergleichen, dafür kommt man bei diesen Ringen ganz ohne Löten oder sonstiger Endbearbeitung aus.
Probiere auch mal weitere Formen und Farbkombinationen!
Man kann mit jedem Harz laminieren, dass für dünne Schichten geeignet ist.
Ideal ist es, wenn man das Harz vorgelieren lässt, also nach dem Färben und vor dem Gießen stehen lässt bis kurz vor dem Erreichen der Topfzeit, so dass es schon leicht zähflüssig ist.
Aber: je dünner die Schicht ist, desto "temperaturanfälliger" ist das Material. Viele der ausgewiesenen Laminierharze benötigen wenigstens 20 ° C oder sogar mehr, sowie eine gemäßigte Luftfeuchtigkeit, um bei dünnem Auftrag makellos und ohne weiße Schlieren zu härten.
Prüfe daher die Herstellerangaben zu Schichthöhe und Verarbeitungstemeperatur und mit einem Thermo-Hygrometer deinen Arbeitsbereich!
Bei mir ist es im Arbeitsbereich mit 19 ° C tendenziell zu kühl, so dass ich ganzjährig nur mit dem EPODEX-Harzsystem ECO arbeiten kann. Mit Glass'Lack von Cleopatre, sowie dem SK Resin 3210 vom Harzspezi gelingen makellose Oberflächen bei mir nur im Hochsommer!
Und wer nach der Anleitung Lust auf mehr bekommen hat und das Buch lesen möchte, der kann es über mich beziehen, über amazon.de, oder über vbs-hobby.de.
Viel Spaß weiterhin und "Gutes Harzen"
wünscht Dir Edna Mo
PS: der Beitrag wird verlinkt bei Handmade on Tuesday