27. Juli 2020
Es gibt so Dinge, da ist man auf Hilfe angewiesen. Zum Beispiel ist es ziemlich schwer, ein langes, weites Kleid ohne große Verrenkungen ansprechend zu fotografieren. Im Online-Shop sehen Kleider meist wundervoll graziös aus, und zu Hause hängt das Ding lust- und formlos an einem herunter und verbreitet die elegante Anmut einer voluminösen Kittelschürze.
Bewegung hilft meistens, fotografisch Form in ein Kleid zu bringen. Ich schwöre, dass die Online-Shop-Fotos, wo der Saum nach hinten weht und das Kleid die Figur umschmeichelt, alle mit Windmaschine und/oder in Bewegung entstehen. (...und bitte jetzt Ausfallschritt und Hüpfen...)
Lange Kleider finde ich deshalb reizvoll, weil sie mir die Möglichkeit geben, jede nur erdenkliche Kette überzuwerfen. Ich stelle mit Kunstharz auch lange, etwas klobige Statement-Ketten her, und diese sehen "auf Kleid" sehr viel schicker aus, als "auf Hose".
Je länger und breiter das Kleid, desto mehr Ketten können zum Einsatz kommen. Und da ich schon lange kein aufwändiges Ketten-Shooting mehr gemacht habe, kam das blaue Kleid zur rechten Zeit.
Bei der Überlegung, wie man dieses fußbodenlange, blaue Zelt in Szene setzen könnte, ist mir eingefallen, dass ein Besuch an der Küste geplant ist. Wo Küste ist, da ist auch Wind. Und genau dieser sollte mein Hilfsmittel für dieses Shooting sein.
Allerdings musste ich dann doch noch 14 Tage Windstille abwarten, außerdem morgens um 5 aus den Federn krabbeln, um den "richtigen Wind" beim "richtige Licht" am entscheidenden Ort zu erwischen.
Vielen Dank an Mister Mo, der nach einer längeren Shootingpause erstmalig wieder Hand an den Auslöser gelegt und eisigen Temperaturen getrotzt hat, um alle meine fotografischen Wünsche zu erfüllen.
Fotografiert wurde bei Sturm, und auch wenn es höchstens an ausgeprägter Geänsehaut zu erkennen ist: links von mir war der Himmel schwarz und es hat dicke Tropfen geregnet. Aber was für großartige Aufnahmen sind dabei entstanden! Das Kleid hat sich wie ein Segel in den Wind geworfen und ganz eigenständige Formen erzeugt und trotzdem hat sich an den entscheidenden Stellen die Silhouette abgezeichnet. Perfekt.
Dafür nehme ich sämtliche Umstände in Kauf!
Mit folgendem Schmuck wurde das blaue Kleid gestylt:
- Lange Kette aus gelb-gold strukturierten Kegelperlen aus Kunstharz von Edna Mo
(Details und Bezugsmöglichkeit über meinen Etsy-Shop)
- lange Kette aus gelb-rosa-goldgefleckten Schmucksteinen
aus Kunstharz und verstellbarem Ledergurt von Edna Mo
- lange Kette aus rechteckigen Gliedern aus Wasserbüffel-Horn
(eigener Fundus)
- kurze Kette aus gelb-olivfarbenen Knubbelperlen aus Fimo von Edna Mo
- Ohrhänger mit gelb-goldener Kegelperle aus Kunstharz von Edna Mo
Sowie Armreifen aus der "Floating Dots"-Kollektion von Edna Mo
- breiter Zylinder mit weißen Punkten und gelben Streifen mit 7 cm Durchmesser
- schmaler ovaler Armreif mit gelb-braunen Punkten und 7 cm Durchmesser
- zylindrischer Armreif mit ockerfarbenen Punkten mit 6,5 cm Durchmesser
- flacher ovaler Armreif mit zitronengelben Punkten und 6,8 cm Durchmesser
- Silberring mit mallorcinischer Muschel
(eigener Fundus)
Und obwohl ich eigentlich behängt war wie ein Christbaum, wirkt es nicht überladen. Es hätte fast hier und da noch etwas mehr Schmuck sein können!
Ich weiß auch nicht, warum ich so ein Faible für Extrem-Shootings habe. Wahrscheinlich weil ich schon so lange mit Selfies herumhantiere, dass mir jede Abwechslung Recht ist, das Standard-Konzept "Weiblein steht vor weißer Wand" aufzubrechen. Und wenn schon draußen in der freien Natur - dann bitte aber auch richtig. Dank Wind muss man noch nicht mal die Haare frisieren, das erledigt sich von alleine, je nachdem, wie man sich hinstellt.
Ob ich Kleid und Schmuck auch ohne Wind ausführen werde? Aber sicher doch!
Windumbrauste und gelb geschmückte Grüße sendet Dir
Edna Mo