30. Oktober 2019
Werbung für meinen handgefertigten Schmuck aus Kusntharz, Shoplink (*) -
Was tun, wenn die Lieblingsjeans schon wieder kneift? Eine Smoothie-Detox-Woche einlegen? Jeden Morgen bei Regenschauern 10 Km Joggen, danach 200 Sit-ups? Oder einfach einen Termin zum Fettabsaugen vereinbaren?
Jeans-Upcycling: aus zwei Hosen mach eine, dann passt man auch wieder rein. Der nächste Winter kommt bestimmt!
Natürlich nichts dergleichen. Erstens sind kneifende Hosenbünde kein Grund für Sorgenfalten oder schlaflose Nächte, es gibt wahrlich Schlimmeres. Zweitens leben wir im Zeitalter der Body-Positivity, da soll jeder mit seinem eigenen Speckröllchen glücklich werden und nicht neidisch auf das der anderen kucken. Und Drittens gibt es immer noch Menschen, die für so ein Speckröllchen an der richtigen Stelle alles mögliche tun würden (das kann ich so frech behaupten, weil ich fast alle Staffeln RuPauls Drag Race gesehen habe!).
Frau Mo ist ja pragmatisch, die gibt Ihr Geld ja höchstens für Schuhe und Star-Wars-Kinokarten aus (Vorverkauf für Episode 9 hat nämlich angefangen!). Jeans werden bei mir niemals weggeschmissen, insofern gibt es nur eins, was man wirklich mit zu engen Hosen machen kann: aus zwei Jeans eine zusammenschrauben.
Aus meiner Clochard-Culotte-Jeans (hier im Original) habe ich einfach halbe Hosenbeine einer Skinny Jeans (hier im Original) eingesetzt, und heraus kommt so etwas ähnliches wie ein Jeans-Hosenrock. Diese Upcycling-Technik kennst Du vielleicht schon aus diesem älteren Beitrag.
Die seitliche Naht wird aufgeschnitten und ein keilförmiger Einsatz aus einem anderen Hosenbein eingenäht: Voilà, ein Jeans-Hosenrock.
Ich mag es gern bequem, und weite Hosen sind einfach herrlich. Meine Liebe zur Schlabberhose kennt ja keine wirklichen Grenzen, je weiter desto besser. Ich meine, das wäre aktuell auch ein Modethema, aber so extrem schlabberig ist mir bislang noch keine Hose begegnet! Mit dem Hochwasser-Hosenrock kann man außerdem endlich lange im Schrank schlummernde knöchelhohe Stiefel zur Geltung bringen, wie hier die verrückten Schnürriemen-Mittelalter-Stiefel. Die sehen nur mit Rock oder Kleid richtig gut aus, und endlich kann ich sie auch mal zur Hose anziehen.
Also Sieg auf der ganzen Linie oder wenigstesn in vier Punkten: keine neue Hose gekauft (check!), Speckröllchen bequem verstaut (check!), modisch neue Grenzen ausgelotet (check!), längst vergessene Stiefel neues Leben eingehaucht (check!). In Summe: zwei Stunden Arbeit, Umwelt und Klima geschont und Bonuspunkte auf der Zufriedenheitsskala verbucht.
Barret und Handschuhe stammen vom Flohmarkt, der Blazer vom Sozialkaufhaus.
Es muss auch nicht immer wieder neuer Schmuck aus meiner Schmuckmanufaktur sein, der hier im Blog vorgeführt wird. Heute zeige ich eine meiner ersten Statement-Ketten aus selbstdesignten Kunstharz-Perlen aus meiner "Flirting with disorder"-Kollektion aus 2015. Zum ersten Mal zeige ich diese Kette am lebenden Modell. Irgendwie ist es damals nicht zu einer eigenen Fotostrecke mit Styling gekommen.
Die Kette besteht aus zwei Strängen bernsteingelb-schwarz marmorierter Kunstharz-Röhrchen im Schildpatt-Look, die im Nacken mit einem braunen Ledergurt gehalten werden. Mehr Details findest Du in meinem Etsy-Shop (*).
Besagter Ledergurt stammt übrigens von einer ehemalige Lederhose (auch Lederhosen werden bei mir niemals weggeschmissen!), und daher ist das Leder dünn und samtweich. Es ist schon immer ein Erfolg, wenn ich Leder durch meine altersschwache Nähmaschine gezogen bekomme, aber da halte ich es wie mit der Jenas: alte Nähmaschinen werden niemals weggeschmissen. (Falls binnen der nächsten zwei Jahrzehnte Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbrechen, werde ich mit dem asthmatisch schnaufenden Ding hoffentlich Tauschwaren anfertigen und meinen Lebensunterhalt bestreiten können, so hat es zumindest Mister Mo bewundernd prophezeit. Möge es niemals soweit kommen!)
Zurück aus der Zukunft wieder im hier und jetzt: Manchmal frage ich mich, ob ich die Kette vielleicht einmal umbauen sollte (Ledergurt schmaler, Kette kürzer). Jedesmal beim Ausprobieren finde ich, dass die Kette genau richtig ist, wie ich sie damals konzipiert habe. Aber die Artikelfotos auf Etsy habe ich neu gemacht und ausgetauscht, damit kommen die Vorzüge diesen wunderbaren Halsschmucks online besser zur Geltung. Und endlich hat es dann auch mit der Fotostrecke "an der Frau" geklappt, wie ich diese inszenierten, pseudo-redaktationellen Modefotos immer nenne.
Bestens gerüstet für den Herbst grüßt Dich
Edna Mo