9. März 2016
Um die Vielseitigkeit meiner Schmuckkreationen aus Giessharz zu zeigen, habe ich heute eine Fotostrecke für euch, in der eine Perle in verschiedenen Schmuck-Konfektionierungen zum Einsatz kommt.
Man nehme: das einzige Graffiti im Umkreis von 5 Kilometern. Dazu einen Blazer Jahrgang 1995. Und besagten Schmuck aus Giessharz, von Frau Edna Mo handgefertigt. Ich finde, das kann man schon gut als College Look etikettieren. Abgerundet mit Zöpfchen und Plateau-Schnürschuhen gehe ich glatt als späte Studentin durch. Und mit einem Wollparka und einem dicken Strickschal wurde die ganze Angelegenheit auch noch temperaturtauglich gemacht.
Das Tamtam dient selbstverständlich dazu, meinen handgefertigten Schmuck aus Giessharz an der lebenden Frau zu zeigen. Beispielsweise Ohrringe und Collier aus gelochten Ringen.
Diese von mir getaufte "Hornstein-Perle" ist ein Entwurf, den ich aus Modelliermasse geformt und zu einer Vorlage für den Giessharz-Guss umgemodelt habe. Man sieht einmal die Perle als Ohrring mit matter Oberfläche im oberen Teil der Fotostrecke. Im unteren Teil kommt das Collier zum Einsatz. bei diesem Stück wollte ich die Farben zu Leuchten bringen und habe mich für eine nachträgliche Veredelung durch ein Harzgel entschieden.
Aber wir steigen mit etwas modischem Geplauder ein. Komischerweise bin ich nämlich im Winter eher bereit, mal einen Rock anzuziehen, dank Strumpfhosen mit 120 DEN, dickbesohlten Schuhen und den bei großer Kälte zwar wenig reizvollen, aber wärmenden Miederhosen lässt es sich auch mit Zugluft am Knie gut aushalten.
Den Blazer kaufte ich damals in dem Modegeschäft, in dem ich als studentische Aushilfe jobbte. Für die damals üblichen Verhältnisse ist er eher weit und lang geschnitten als heute noch üblich, dabei aus feinem italienischen Wollzwirn und unverwüstlich. Damals hatte ich mir das Exemplar aus einer frischen Lieferung gefischt. Das Grün ist eine absurde Mischung aus Jäger- und Flaschengrün und ist eigentlich schlimm. Aber ich konnte nicht daran vorbeigehen. Eine bessere Mischung zwischen sehr gut und gar nicht gut angezogen konnte ich mir damals (und auch heute) nicht vorstellen.
Ein Glück war ich so schnell, den direkt in der darauf folgenden Nacht wurde das Geschäft von finsteren Gesellen leergeräumt. Außer dem hier gezeigten Exemplar ist keines der anderen giftgrünen Stücke mehr über dieses Geschäft verkauft worden. Kismet! Insofern schleppe ich das gute Stück wacker durch die Jahrzehnte, ernte beim Tragen die üblichen (gift)grünen Kommentare und werde mich wahrscheinlich erst auf dem Totenbett davon trennen können.
Von der Länge und Weite passt der Blazer toll zu dem grauen Wollhängerchen, eins dieser superbequemen Kleider, wo man den Jugendbonus gleich mitgepachtet hat.
Bei Ohrringen und Brille bin ich mir immer nicht sicher, ob das nicht zu viel des Guten ist. Ich persönlcihe komme mir am Kopf mit beiden Accessoires immer recht vollgepackt vor. Auf den Fotos sieht es hingegen ganz tauglich aus. Wieder ein Beweis dafür, dass man öfter mal seinen Schatten treten und über seinen Schweinehund springen sollte.
Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als man Buttons trug? Den hier gezeigten blauen habe ich so ca. 1982 auf einem Flohmarkt erbeutet, als aus meiner zahnbespangten Perspektive produktive Ovarien noch eine unklare Vorahnung am Horizont waren. Damals fand ich mich total verwegen, wenn ich diesen Button an meine (natürlich was sonst) Latzhose gepinnt habe. Hunderte von Zyklen später, wenn das Ende der fortpflanzungsbedingten Erneuerung langsam in Sicht kommt, kann ich mindestens ebenso über den Button schmunzeln wie damals. Geschmacklos fand ich den Button übrigens nie.
Zweireihiges Collier aus handgefertigten Perlen aus Giessharz mit dem höllischsten Hochglanz der Welt
Zwischenzeitlich bin ich ganz versessen auf weiße Schuhe, muss aber immer wieder mit Erschrecken feststellen, dass man dazu zwingend helles Bein tragen muss. Sonst nur an Ballerinas und Karnevalsprinzen anzutreffen, empfiehlt es sich, das helle Bein in seiner Wirkung abzuwägen und sich im Ernstfall zwischen hell und hautfarben zu entscheiden.
Parka: Adidas, Blazer: Hilton, Schal: handmade, Kleid: Promod, Comic-Strumpfhose: Wigglesteps, Schuhe: Karl Lagerfeld
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