3. September 2016
Erst vor kurzem noch war Frau Mo größte Bedenkenträgerin in Sachen Rock und Kleid. Und diese Fotostrecke (mein erster Versuch für die Blog-Aktion zum gleichnamigen Thema wollte ich schon sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden lassen.
Nachdem ich jedoch so viele anfeuernde und ermutigende Kommentare von meinen lieben Leserinnen (ein dickes Dankeschön an Dich!!!) erhalten habe, wage ich es doch, diese Modefoto-Strecke zu veröffentlichen. Sie ist zwar nicht perfekt, aber ich mag das Kleid so gerne! Und allein das ist eher eine Seltenheit.
Von Nähfreundin Mandy erhielt ich das Jeans-Oberteil. Ursprünglich war das ein Hemdkleid. Sie (auch so ein experimentierfreudiges Ding) hatte nach dem Verlust der optimalen Passform die für sie spannenden Teile ausgeweidet und mir den Rest überlassen. Von Nähfreundin Birgit erhielt ich den grün-cremefarbig gepunkteten Futterstoff. Dieses Musterschätzchen hatte sie bei der Haushaltsauflösung ihres Elternhauses noch im Nähfundus der Mutter gefunden. Das eigentliche Rockteil ist ein wunderbarer Leinenstoff, der von Generation zu Generation weitervererbt wurde, bis ich ihn schließlich in der Nähkiste meiner Mutter aufgstöbert habe, als es nach ihrem Tod um das Ausräumen der Schränke ging. Also, das nenne ich mal eine Geschichte.
Aus einem rechteckigen Stück des Leinenstoffs wurde ein Schlauch genäht. Dieser wurde oben so gerafft, dass er zur Saumweite des Oberteils gepasst hat und angenäht. Offene Kanten wurden mit dem Futterstoff verstürzt. Als Gimmick wurden aus dem gepunkteten Stoff noch Taschen in den Rock integriert (für mich ein MUSS) und der Jeansgürtel damit verblendet.
Dieses Kleid liebe ich. Es hat eine traumhafte Farbkombination. Es ist von der Passform und in der Taille weit, so dass es total bequem ist. Die Stoffe sind leicht und luftig. Die Länge ist gut. Es hat kleine Ärmelchen, was die Proportion des Kleides positiv beeinflusst. Es kombiniert die Strenge von Kragen, Knopfleiste und Brusttaschen mit lustigem Muster und feminin ausgestelltem Rock.
So kann ich das gut aushalten. Auch wenn man dieses Kleidungsstück auch überzeugend als Hauskleid, Überwurf oder Katroffelsack bezeichnen könnte. Eigentlich hat es gar keine Form. es ist so eine Art Schlauch mit Ärmeln dran.
Einzige Hürde: Das Schenkel-aneinanderkleb-Problem habe ich natürlich auch bei diesem unten offenen Kleidungsstück. Aufgrund der Rockweite kann man natürlich etwas breitbeiniger gehen, allerdings trägt das zum femininen Look nicht unbedingt bei. Aber an den Fotos kann man auch schön sehen, dass ich die Füße eigentlich nur in Notfällen direkt nebeneinander stelle. Ich akzeptiere, dass ich wohl der "breitbeinige-Cowboy"-Typus bin.
Warum ich mit den Fotos nicht so zufrieden bin?
Viele Gründe: einmal habe ich mit den falschen Schuhen angefangen, so zierlichen, hellen, kleinen Schläppchen (den Teil der Fotostrecke habe ich direkt entsorgt). Das Kleid hat eine großflächige Wirkung und lässt die Figur eher massig wirken. In Kombination mit blassen, kleinen Füßen sah das Kleid und ich darin unvorteilhaft aus.
Mit den Stiefeln habe ich mich auch gleich viel wohler gefühlt - nicht so nackt an den Beinen. Also habe ich das Fotoshooting mit Stiefeln nochmal wiederholt. Viel besser.
Aber warum habe ich diesen seltsamen Hut auf? Ich fand das morgens im Spiegel noch charmant, aber auf den Fotos wirkt es merkwürdig, irgendwie mehr altbacken als niedlich. Füße und Kopf passen nicht zusammen, und dadurch wirkt auch das Kleid unentschlossen.
Ich hätte mir vielleicht besser einen Pferdeschwanz gemacht und ein Basecap aufgezogen.
Die Technik mit der Mischung von Tageslicht und Blitzlicht (das hier war mein erster Versuch dazu im Outdoorbereich) ist hier noch nicht ausgereift, was man an der stellenweise sichtbaren Bewegungsunschärfe und unterschiedlichen Kontrasten erkennen kann. Diese Belichtungstechnik eignet sich nur für bedeckten Himmel, wie ich an dieser Situation gelernt habe - in Kombination mit echter Sonne waren die Belichtungen trotz permanenter Korrektur kaum optimal einzustellen.
Nach wie vor gefällt mir der Ansatz, Gartengeräte als Accessoire fürs Foto zu benutzen. Das macht einfach Spaß und bringt super Farbkleckse ins Bild.
Weiterer Punkt: die Kette!
Sie ist in meinen Augen immer noch eines meiner am besten gelungenen Stücke: 22 verschiedene Röhrchenformen habe ich von Hand mit Fimo modelliert, diese nach dem Backen geschliffen und poliert, um davon dann Silikonformen anzufertigen, um damit dann Kunstharz-Abgüsse anzufertigen. Aufgereiht ergibt sich eben keine perfekte Ovalform, sondern eine Art kubistisches Durcheinander.
Auf einem schwarzen Rolli ist die Kette nicht zu toppen, aber hier wirkt sie deplaziert. Sie tut weder dem Kleid noch sich selbst einen Gefallen.
Gut auf den Fotos zu erkennen ist auch ein Punkt, der mir bisher überhaupt kein Kopfzerbrechen gemacht hat: die Knöpfe. Diese Hornknöpfe sind schon ein wenig herb, aber sie waren so am Oberteil dran. Sicher würde es dem Kleid guttun, sie entweder durch blaue oder auch metallische Knöpfe zu ersetzen.
Ich hoffe, dass Dir die Fotostrecke ein bißchen gefallen hat, auch wenn sie in meinen Augen nicht so perfekt gelungen ist. Nur so konnte ich die ersten Erfahrungen mit Mischlicht im Outdoorbereich machen. Schade und enttäuscht bin ich darüber, dass ich es nicht geschafft habe, dieses wunderfeine Kleid so zu kombinieren, dass es toll zur Geltung kommt.
Was meinst Du - ist das Kleid nur in meinen Augen schön?
Und welche Schuhe und Accessoires würdest Du mir zu diesem Kleid empfehlen?
Über Deinen Kommentar freue ich mich sehr!
Herzlich grüßt (die nicht immer perfekte)
Edna Mo