8. September 2019
Beitrag enthält Werbung für meinen handgefertigten Kunstharz-Schmuck, Shoplink(*) -
Hallihallo, wie gehts denn so, da draußen in der Welt? Vier Wochen nach meinem Unfall stehe ich dem Trubel auf der Straße noch immer skeptisch gegenüber und frage mich, wie ich das normale Arbeitsleben jemals wieder aufnehmen soll. Meine linke Hand ist noch immer in einer Gipsschiene eingeklemmt, aber seit ein paar Tagen in einem verkürzten Modell, bei dem meine geschwollene und blutverkrusteten Finger wie übergewichtige Wiener Würstchen heraushängen. Vorsichtig bewegen ist angesagt, aber nach Wochen des Eingeschnürtseins ist das leichter gesagt als getan. Ich habe die unansehliche Pranke zu Mama-San in den Thailändischen Nageltempel getragen, und sie hat sich nach Leibeskräften bemüht, den geschundenen Gliedmaßen etwas Menschlichkeit zu verleihen. Ihr ist es sichtlich schwergefallen, aber mir und meiner Püsche hat es mehr als gutgetan.
Diese Finger sind außer zum Drücken von Lichtschaltern allerdinks zu kaum etwas zu gebrauchen. Heute konnte ich immerhin schon wieder eigenhändig einen Büstenhalter umschnallen und sogar ein paar schlaffe Schleifen an meinen Turnschuhen binden. Es hat ungefähr vier mal so lange wie normal gedauert, aber noch bin ich krankgeschrieben und kann mich mit derlei gymnastischen Übungen so lange aufhalten, wie es mir Spaß macht. Das Schönste nach solch olympischen Exzessen ist, zur Belohnung die wohlverdienten Schmerzmittel einzuwerfen. Halleluja!
Aber es gibt auch Positives zu berichten: meine linke Augenbraue ist unversehrt und, nachdem, die Blutkrusten abgefallen sind, in vollständiger Pracht und Herrlichkeit wieder auferstanden.
Drei Narben im Augenbereich werden wohl bleiben. Solange ich die Haare drüberhängen kann, fallen sie glücklicherweise kaum auf. Aber Hochsteckfrisur wie hier - nun ja, mal sehen, wie sich das entwickeln wird.
Ach, überhaupt das elendige Thema Haare. Eine lange Mähne ist das Nonplusultra in Sachen Unpraktikabilität, wenn man nur eine Hand hat. Daher kucke ich ganz neidvoll auf diese Archiv-Fotos aus Juli mit dem flaumigen Dutt, den ich damals nach Wochen der Übung erstmalig so hübsch hinbekommen habe. Der Dutt oben auf den Kopf war vor dem Unfall wochelang meine Tagesfrisur, weil man nämlich ganz unkompliziert den Fahrradhelm drüberstülpen und wieder abziehen kann, ohne dass der Dutt an Flaumigkeit verliert. Die optimale Frisur zum Fahrradhelm ist ein fast nicht zu lösendes Problem und einer der Hauptgründe, warum viele weibliche Radler den Helm lieber zu Hause im Schrank lassen! Mit nichts verwandelt man die sexy Haarpracht besser in eine formlos anliegende Haube wie einen Helm drüberzustülpen und dann - Gott bewahre - auch noch so was unerhörtes zu tun wie zu schwitzen. Zum Thema "Schönes Haar trotz Helm" wollte ich die Fotos eigentlich ursprünglich textlich ausschmücken, gefolgt von einer Art "Best of Frisuren für die behelmte Radlerin", aber alle Themen rund ums Radeln sind für mich momentan nicht mehr so vordergründig.
Meinen Alternativplan für einen Blogbeitrag "Einhändig zu bewerkstelligende Frisuren für langes Haar", musste ich mangels vorzeigbarer Ergebnisse leider ebenfalls dem Orkus übereignen. Als einziges Resultat vieler Versuche kam etwas heraus, was man bestenfalls als "schiefes Haarhäufchen" bezeichnen kann.
Es gab ja Zeiten, da habe ich in meinem stillen Kämmerlein glücklich vor mich hin glucksend dekorativen Schmuck aus Kunstharz angefertigt, und zum Glück gibt es davon noch etwas. Daher nutze ich meinen desolaten Zustand, um auf bereits fertiggestellte Schmuckteile zu verweisen, statt all dem nachzuweinen, was ich möglicherweise noch anfertigen werden würde getan hätte gekonnt sein, oder so ähnlich.
Die gefleckten Loop-Ohhringe kennst Du schon in einer Schildpatt-gemusterten Farbvariante (*), hier ziege ich ein an die 80-er Jahre erinnerndes Paar in Hellgrün und Schwarz, welches über Etsy (*) erhältlich ist. Die Länge beträgt 7 Zentimeter, die Breite 4.5 Zentimeter. Der Ohrstecker und die Verbindungsösen sind aus Edelstahl.
Wer sich jetzt fragt, wie man dieses tolle gefleckte Muster mit Kunstharz hinbekommt, den verweise ich auf den etwas älteren Beitrag "Farbeffekte mir Resin selber herstellen".
Zu den Ohrringen könnte ich mir auch gut ein schwarzes Outfit, einen gigantischen Kajalstrich und eine aufgestellte Stirnlocke vorstellen, unter der man einäugig verfüherisch hervorschielt. Für mein No-More-Wave-Ich aus der Neuzeit sind größere, farbenfrohe Ohrringe ideal, um einen wie hier gezeigten Gammel-Look derart aufzupeppen, dass man mich irrigerweise noch für halbwegs ordentlich angezogen hält. Prust!
Mit einem noch unvernarbtem Close-up aus vergangenen Tagen (das übrigens nicht durch Bildbearbeitung retuschiert wurde) grüßt Dich herzlich
Edna Mo