26. August 2019
Werbung für meinen handgefertigten Schmuck aus Kunstharz, Shoplink(*)
Normalerweise kuckt man auf Fot von sich und entdeckt alle vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Nun dank Unfall und Armruch aus dem Trott des Funktionieren-im-Alltag geworfen, kucke ich auf diese Fotos aus Mai und bin neidisch auf die tollen und vor allem einsatzfähigen Hände, vor allem meine derzeit untauglich eingeschnürte Linke. Meine Falten, die Kilos zuviel oder mein schiefer Lippenstift sind mir augenblicklich herzlich egal.
Wir dummen kleinen Menschlein. Immer erst, wenn etwas weg ist, realisieren wir das Großartige, dass wir hatten und aus purer Ignoranz für selbstverständlich hielten.
Dreireihige Statement-Kette, handgefertigt aus gewölbten Resin-Perlen und Messingrohr, über ednamo.etsy.com erhältlich.
Auf der anderen Seite wird man mit Handicap ungeheuer erfinderisch, wenn es darum geht, das Unvermögen irgendwie auszugleichen. Schraubverschlüssen werde ich zwischenzeitlich habhaft, in dem ich die Flasche mit den Füßen festhalte. Überhaupt sind Füße fast so gut wie Hände. Heute morgen konnte ich sogar Süßkartoffeln schälen - auf dem Küchenboden auf einer Zeitung hockend und die Süßkartoffel mit beiden Füßen umklammernd. Ein wunderschönes Bild. Dass man die Kartoffeln auch nachher nicht schneidet, sondern hackt, indem man das Messer in die Kartoffel steckt und diese dann mit ohrenbetäbenden Krach auf das Hackbrett knallt - geht wunderbar. Feinmotorik ist anders, aber alles hilft.
Und zum Theme Fingernägel sauber machen - ich bin einfach in Mama-Sans thailandischen Nageltempel marschiert und habe mich dort behandeln lassen. Kunstnägel sind ja nicht mein Ding, aber Mama-San bietet auch Maniküre und Pediküre mit ohne Schnickschnack für die Arbeiterklasse an. Danach war ich high von den tiefhängenden Schwaden der Lösungsmittel und hatte dank der auf dem großen Monitor übertragenen thailändischen Wunderheilungs-Gottesdienste schon fast beinahe weniger Schmerzen im Arm
Aus den Zeiten, als ich noch eine voll im Saft stehende Harzkünstlerin war, stammt diese ausgefallen konstruierte Wasserfall-Kette, die aus Messingrohr und jojoförmgen Harzperlen besteht. In dieser Art gab es bereits schon zwei ähnliche, zwischenzeitlich verkaufte Modelle (hier und hier), und da ich beim Aufräumen noch einige dieser ulkigen Saugnapfperlen gefunden habe, gibt es nun eine letzte Kette in dieser Kombination, die ich einem rasenden Anfall von Produktivität im Frühjahr fertiggestellt habe.
Die Kette ist 68 cm lang, gemessen am oberen Strang. Der untere Strang ist 85 cm lang. Die dickste Perle misst 3 x 3 cm. Mit einem Verlängerungskettchen kann die Kette um 5 cm verlängert werden. Über meinen Etsy-Shop (*) ist die Kette erhältlich, dort findest Du auch weitere Fotos.
Das Besondere an der Kette sind die stumpfen Winkel, in denen die drei Stränge aufeinanderfallen und der plustrige Look, der sich durch das Aufeinanderschichten der einzelnen Stränge ergibt. Sozusagen ein Hauch von dekorativ-Tragbarem post-modernem Dekonstruktivismus.
Dabei ist sie federleicht und durch das Zusammenführen der drei Stränge in nur einen Nackenstrang angenehm zu tragen.
Wenigstens habe ich einen Fundus, aus dem ich Fotos schöpfen kann. Ohne Fotos würde mir richtig was fehlen, und ich bin froh, dass so das Archiv mal ordentlich ge-detoxt wird. Auch wenn ich derzeit nicht produktiv bin, wäre es doch mehr als schade, alle die wunderhübschen Erzeugnisse für mich zu behalten. Daher habe ich nach einer Pause auch wieder meinen Etsy-Shop Online gestellt. Ich bin zwar sehr gespannt, wie ich bei der nächsten Bestellung ein Paket packen werde, aber ich vertraue auf meine Süßkartoffel-Erfahrung. Das wird im Ergebnis sicher nicht hübsch, aber Hauptsache: der Inhalt kommt an.
Ich winke Dir weiterhin einhändig und sende langsam genesende Grüße
Edna Mo