"Flair versus Funktionalität" - Floating bangles on location

Werbung für meinen handgefertigten Kunstharz-Schmuck, Shoplink(*)

... und ein musiaklischer Videoclip von Edna und Mister Mo am Ende des Beitrags!

Endlich mal wieder ein Ausflug! Man kann nicht immer nur zu Hause rumhocken! Ich übernachte gerne im Hotel - wenigstens ab und zu. Um die Annehmlichkeiten meiner Großstadt intensiv auszukosten, buche ich mich einfach in der Düsseldorfer Innenstadt in ein Gästebett, mache die Nacht zum Tag und spare mir die nächtliche Heimfahrt mit der letzten Straßenbahn in den Stadtbezirk, wo ich wohne.

Ein bißchen schnuckelig sollte das Hotel schon sein. Nicht nur, weil ich selber gerne etwas Abechslung möchte, auch weil sich manch ein Hotelzimmer als Fotolocation hervorragend eignet. Warum im kalten Keller Licht ausklappen und Requisiten anschleppen, wenn man im warmen Hotelzimmer alles direkt vor der Nase hat?

 

Und als öfter-mal-im-Hotel-Schläferin recherchiere ich immer nach neuen Übernachtungsmöglichkeiten und bekomme daher hautnah den aktuellen Trend im Hotel-Interior-Design mit.

Ich erinnere mich noch, als das Motel One mit seinem klaren und funktionalen Design die Ära der verrauchten Spermüllzimmer mit schwarzer Ledercoach vom Intercity Hotel abgelöst hat. Die Zimmer waren klein, aber alles hatte seinen Platz, und die Matratze war erholsam fest.  In der Duschkabine konnte man ebenerdig einmarschieren und man wurde nicht von einem nassklammen Vorhang erwürgt.

"Flair versus Funktionalität" - Floating bangles on location

Zwischenzeitlich geht der Trend wieder in die andere Richtung. Obwohl der Tiny Room bei Hotels nach wie vor auf dem Vormarsch ist, bemüht man sich zunehmend um die Schaffung eines Flairs. In Zeiten fortgeschrittener Instagrammability muss ein Hotelzimmer nicht nur ein emotionales Schlaf-Erlebnis bieten, sondern auch auf Fotos möglichst gut aussehen.

Nachdem ich zu Anfangszeiten des Blogs zu Hotelbesuchen mit megamäßigem Foto-Equipment ausgerückt bin, werde ich auch in dieser Hinsicht viel entspannter. Die kleine Knipse tut es auch, und wenn es zu dunkel ist, muss eben der Kamerblitz herhalten. Dann ist die Enttäuschung auch nicht so groß, wenn das Zimmer sich beim Einzug nicht als die erhoffte Stilikone entpuppt.

 

Nein, das hier ist kein Hotelbashing. Ich habe mit meinem Mann zwei total quietschvergnügte Nächte im Max Brown verbracht, trotz klebrig-nassem Boa-Constrictor-Duschvorhang, einem aus der Wand gebrochenem Regal und einem verstopften Abfluß in der Zwergen-Nasszelle. Das Zimmer war auch nur deswegen so klein, weil das Bett so gigantisch groß war. Und in dem verbringt man ja bekanntlich die meiste Zeit, wenn man in Hotels unterwegs ist. Mit dem kleinen Klapp-Plattenspieler und der Auswahl an Vinyl-LPs, die überall im Hotel verstreut waren, gab es auch genug Spielsachen, so dass uns die fehlende Batterie in der TV Fernbedinung zunächst gar nicht aufgefallen ist.

Ich war nur überrascht, dass man im Zuge des neuen Zimmerflairs absolut gar keinen Wert mehr auf Funktionalität zu legen scheint. Dass es statt Schrank nur ein Regal gab - wunderbar. Warum aber das obere Regalbrett so hoch angebracht ist, dass man unmöglich seine Tasche dort hochwuchten und auch die Putzfrau dort unmöglich Staub wischen kann, macht eigentlich keinen Sinn. Wo es doch sonst absolut keine Ablagemöglichkeit im ganzen Zimmer gibt. Verreist der moderne Mensch nur mit virtuellem Gepäck? Oder gibt es einen neuzeitlichen, hochtechnologisierten Selbstreinigungsmechanismus von Schlüpfern, Socken und Mensch, der an mir vorbeigerauscht ist?

"Flair versus Funktionalität" - Floating bangles on location

Als deisgnerischen Ausgleich sagenhafte Details, wie die wunderschönen Messingarmaturen im Bad. Dafür ein so schmalbrüstiges gläsernes Ablagebrettchen, dass einem permanent alles ins Waschbecken fällt. Was auch erklärt, warum der Abfluß verstopft war. Ist mir doch selbst eine Haarnadel dort hineingefallen. Wenn das anorektische Ablagebrettchen vielleicht 5 cm breiter gewesen wäre, hätte das eindeutig verhindert werden können.

Beim "Flair versus Funktionalität"-Experiment des Hotels waren Mister Mo und ich dennoch ganz entspannt. Offensichtlich waren wir so ausgehungert nach einem Tapetenwechsel, dass uns die verschiedenen Misslichkeiten nicht in schlechte Laune versetzen konnten. Und die letzten 65 Minuten vor dem Auschecken haben wir dann noch für ein unverkrampftes Shooting genutzt. Wobei Mister Mo mich zuerst schmunzelnd nachgefragt hat, ob es denn ein Fischaugen-Objektivfür die Knipse gäbe, denn bei 2,40 m Breite und 3 m Länge war das Zimmer für Fotoaufnahmen gänzlich ungeeignet (und das war schon die zweitgrößte Zimmerkategorie).
Dann doch beim nächsten Mal wieder lieber im Hotel Burns oder im Ruby Coco einchecken?

 

Mein süßer Dank geht an meinen Mann, der sich in die beengte Situation gut hineinfühlen konnte und trotz drohenden Staubsaugergebrumms vom Flur her beim Fotografieren die Coolness bewahrt und ein gutes Auge bewiesen hat.

Momentan bin ich insgesamt relaxt, was die Shootings für den Blog angeht. Wenn kein neuer Schmuck fertig ist, fotografiere ich eben den bereits fertig gestellten ein zweites Mal. Neue Klamotten? Darauf habe ich im Moment auch keine Lust. Dann halt nur im Unterhemd. Wozu sollen denn die große Kissen im Hotelzimmer sonst gut sein? Und statt perfekter Selbstinzenierung gibt es vielleicht etwas mehr spontane Comedy.

"Flair versus Funktionalität" - Floating bangles on location

Die hier gezeigten Armreifen sind aus der "Floating"-Kollektion und bestechen durch blickdichte und metallisch reflektierende Punkte in transparentem Kunstharz.

Der zylindrische Armreif mit 6,5 cm Durchmesser ist hier(*), die offene Manschette  mit 6,2 cm Innendurchmesser ist hier(*) über meinen Etsy-Shop erhältlich.

 

Und ein echtes Vintage-Telefon... ich erinnere mich noch an diese Dinger aus meiner Jugend! Mein Paps hat öfter einfach mal das Telefonkabel mit der Schere gekappt, wenn ihm das stundenlanger Geplapper seiner Mädels auf die Nerven ging!

Untiny Grüße sendet Dir

Edna Mo

"Flair versus Funktionalität" - Floating bangles on location

PS: die Video-Version vom Ruby Coco Hotel sowie viele andere Bildschnipsel aus der Edna-Mo-Welt findest Du in einem Musicclip von Mister Mos Electronica-Projekt...

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Edna Mo

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S
Aber hallo. Was für coole Fotos mal wieder. Eine witzige Idee ein Hotelzimmer als Location zu verwenden. Auf die Idee mir in MUC ein Zimmer zu leisten bin ich allerdings noch nicht gekommen. BG Sunny
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E
Huhu Sunny, lieben Dank fürs Vorbeischauen. Echt, Du warst noch nie in deiner eigenen Stadt im Hotel? Ich dachte, alle Welt macht das. Ich persönlich finde es einfach toll, sich mal von anderen verwöhnen zu lassen. Kein Frühstück anrichten, keine Dusche abledern, keinen Müll rausbringen. Auch wenn wir gerne unsere Lieben zu Hause verwöhnen, ab und zu darf man das "verwöhnt werden" auch für sich in Anspruch nehmen.<br /> Gerade wenn man emotional etwas angeknackst ist, tut es immer gut, aus der Alltagsroutine kurz auszubrechen. Und in der eigenen Stadt gibt es immer was, was man unbedingt "schon immer mal machen wollte, es aber noch nie geschafft hat". Life ist short, just do it.<br /> Herzliche Grüße sendet Dir Edna Mo<br /> <br />