21. April 2014
Zu Beginn der Hornstein-Silikonform habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn eine ganze Latte rot-schwarzer Polyester-Giesslinge umgesetzt. Das war die rot-schwarze Polyesterphase, in der ich hemmungslos geharzt habe und mir um die zwingend folgende Endbearbeitung wenig Gedanken gemacht habe. So sind die Kinder. Große Augen beim Spielen mit der neuen Silikonform und ganz kleinlaut, wenn es um die Arbeit geht. Aber ich stehe zu meinen Jugendsünden von vor ca. vier Monaten und schlüpfe hiermit ganz elegant aus dieser misslichen Situation hinaus.
Das geht so: Man schleife die flachen Seiten der Hornsteine und die Außenkante maschinell. Man ächzt innerlich bei der Erkenntnis,, dass die Innenrundung von Hand geschliffen werden muss und erledigt dies bei knapp 21 Giesslingen mit zusammengebissenen Zähnen und zweieinhalb Folgen einer beliebigen TV-Serie - in meinem Fall Lost, Ende der dritten Staffel. Man erkennt fürderhin, dass es ein Ding der schieren Unmöglichkeit ist, dies bei 21 Giesslingen und drei weiteren Körnungen stoisch zu durchleiden. Man beschließt, die Löcher aufzugießen, um die verflixte Innenrundung nicht schleifen zu müssen Dazu klebe man die Taler auf Doppeltape und erziele durch wohlüberlegte Farbwahl sogar einen teuflisch interessanten Effekt. Einziger Nachteil: für die Angleichung müssen alle Taler noch einmal beidseitig grob übergeschliffen werden. Großer Vorteil: alle anderen Schleifschritte können maschinell erledigt werden.
Mal wieder ein klassischer Fall von: wie man aus purer Verzweiflung rein zufällig auf einen großartigen Gedanken kommt.
Kleiner Sidekick zum Thema Giessform: das ist ein spannendes Konzept - nicht Silikonformen nehmen, sondern Harz in bereits bestehende Behältnisse einfüllen. In meiner Bild-Objekte-Phase habe ich Edelstahl-Tablets dafür benutzt. Ich such mal im Archiv und poste ein Foto davon hier:
http://ednamo.over-blog.com/2014/04/was-bisher-geschah.html
Aus dem Hornstein ist damit ein unregelmäßiger Taler geworden. Für die Konfektionierung habe ich noch keine konkrete Idee - es muss etwas spezielles sein, etwas ungewöhnliches. Aufgrund meiner derzeit vakanten Fingerkuppen muss ich beim Schleifen der Steine pausieren, so dass Zeit und Muße da ist, den Konfektionierungs-Gedanken noch etwas reifen zu lassen. Da es nur 21 Giesslinge mittlerer und kleiner Bauart sind, wird es im Endergebnis keine lange Kette und selbst für eine kurze Kette wird es bei einer Perlenschnur-Anordnung schon knapp.