25. September 2016
Ich muss in letzter Zeit oft an Gunda, Mitbloggerin beim Ü30-Blogger-Forum und Autorin des Blogs Hauptsache warme Füße denken. Ihr widme ich auch heute diesen Beitrag. Denn auch dieser Post gehört zu meinem in letzter Zeit sehr aktiven Rock-und-Kleid-Training.
In Röcken und Kleidern fühle ich mich irgendwie entblößt, wie mir in der gleichnamigen Ü30-Blogger-Aktion schmerzlich bewusst geworden ist. Aber das ist eine Wahrnehmung, die nur in meinem Kopf existiert, genauso wie ich meinen Beine wenig abgewinnen kann. Allen anderen Sorten von Beinen stehe ich komischerweise völlig aufgeschlossen und freundlich gegenüber, als einziges meinen Beine misstraue ich.
Also trainiere ich, dank Gundas Zuspruch, nicht nur mich-angezogen-fühlen-obwohl es-untenrum-zieht sondern auch das Gefühl, dass meine Beine "genau so schön wie andere Beine" sind. Das ist jede Menge Training nebenher, wenn ich bedenke, dass ich eigentlich in erster Linie Schmuck-Fotos machen möchte.
In den letzten heißen Tagen bin ich in meinem Schlabberhosen und Turnschuhen und unter meiner Haarmähne einen Hitzetod nach dem anderen gestorben. Daher habe ich bei morgendlichen 27 ° C fest an Gundas virtuelle Anfeuerungen gedacht, mir einfach ein Kleid übergestülpt (so wie sich das gehört, ganz simpel, nur Unterwäsche an und Kleid drüber) und bin aus dem Haus marschiert. Und habe beschlossen, es einfach den ganzen Tag ganz wunderbar auszuhalten. Und so war es auch. Für einen heißen Tag genau das Richtige.
DANKE, GUNDA!
Und nachdem es den ganzen Tag aufmerksame Komplimente gabe, habe ich abends kurzerhand beschlossen, Gunda und meinem ersten erfolgreichen Kleid-Aushalt-Tag einen kleinen Fotobeitrag zu widmen. Meine frisch fertig gestellte dreireihige Tropfenperlenkette durfte mit aufs Bild.
Unglücklicherweise war es schon recht spät und das Licht mehr als schnell am Schwinden. Die merkwürdige Düsternis eines in der Dämmerung liegenden Gartens finde ich eigentlich sehr schön, aber das Licht-wenn-eigentlich-schon-keins-mehr-da-ist macht sich auch in einem etwas bewölkt wirkenden Gesicht und müden, weil nicht mehr glänzenden Augen bemerkbar. Vielleicht sollte man nach einem schlimmen 14-Stunden-Tag auch nicht mehr davon ausgehen, dass man auf Fotos noch wie das blühende Leben aussieht, aber ich wollte diesen denkwürdigen Tag unbedingt für mich dokumentieren.
Nun, das ist das, was dabei herausgekommen ist.
Das Kleid ist ein Wickelkleid aus Baumwolljersey mit Elasthan, und ich hab es dereinst von der (an der ich nicht vorbeigehen kann) Ramsch-Raus-Stange für ganze 10 Euro abgepflückt (von der gleichen Stange habe ich auch diese Leinentunika "geerntet"), um darauf ebenfalls mit Schablonedruck ein zusätzliches Muster aufzubringen. (Du weißt: ich und Muster, es kann nie genug davon geben). Aber bei näherer Betrachtung passten Druckfarbe und Material nicht zusammen und so blieb das Kleid verschmäht im Schrank. Und dann, nach einem Jahr Schrankzeit, war es plötzlich das erste Mal, dass ich es ausgeführt habe.
Und weil ich plötzlich im Dunkeln stand (aber noch nicht fertig war) und nur noch unscharfe Fotos produziert habe (Belichtungszeit zu lang) habe ich zur Freude der Nachbarn die Dürsternis im Innenhof mit meinem Blitzlichtgeflacker erhellt.
Dass ich mit dem Leben-im-Kleid noch sattelfest werden muss, merkt man, so finde ich, am reduzierten Styling. Ich würde beim nächsten mal pink- und orangfarbene Armreifen sowie pinkfarbene Fußnägel dazu addieren wollen, und meine Haarmähne wieder in voll energetischer Wuschelkraft vibrieren lassen. So wie auf den Fotos bin ich nicht so richtig Edna Mo, da lässt eher Fräulein Rottenmeyer grüßen.
Kette und Kleid zusammen sind schon etwas schräg, wahrscheinlich hätte man eher schwarzen oder weißen Schmuck dazu ausgewählt. Ulkigerweise findet sich das Blättermuster des Kleides im Garten-Hintergrund ganz ähnlich wieder, so dass sich insgesamt eine mustermäßig sehr durchgestylte Stimmung ergeben hat.
Also ich bin ganz stolz auf mich! Auch wenn noch ein bißchen optimiert werden kann - der Anfang ist gemacht.
Ange-kleid-ete aus der Dämmerung Grüße sendet Dir
Edna Rottenmeyer Mo