1. November 2016
Ich bin mir ja nicht zu fein, auch Einzelteile von in Grabbelkisten erbeuteten Modeschmuck in meine Schmuck-Entwürfe einzubauen. Diese Upcycling-Kette habe ich im April des Jahres vorgestellt, das Making-of findest Du hier. Die transparenten Kusntharz-Perlen sowie die messingfarbenen Stäbchenteile wurden an eine bestehende Gliederkette montiert.
Ab und zu bin sogar ich der Entspannung wegen für Einfaches zu haben.
Da nun der Herbst langsam Einzug hält und die Outdoor-Fotografie rasant an Attraktivität verliert, habe ich mein Fotostübchen wieder personentauglich gemacht. Herrlich, wenn man ordentliche Belichtungen ganz einfach auf Knopfdruck bekommt.
Die Fotosituation besteht aus einem dunkelroten Samt als Hintergrund und einem Kleid aus Kunstleder. Weiße und helle Situationen sind zum Fotografieren schöner (=freundlicher, angenehmer, symphatischer), aber diese Kette ist für mich eindeutige eine Winterkette. Da sich die transparenten Kunstharzperlen auf dunklem Untergrund besonders schön abheben, habe ich einfach ins Stylebook für die Winterlooks 2016 gekuckt und alles zusammenkombiniert, was dort laut Styling-Knigge zum Tragen kommt: Materialmix, Gold, düstere Farbkombinationen.
Ich finde die Wirkung des dunkelroten Samtes im Hintergerund ziemlich abgedreht. Man denkt, es ist Schwarz, aber irgendwie hat das Schwarz eine merkwürdige Nuance, das liegt am völlig fehlenden Reflektionsverhalten des Materials. Da kann man Licht draufhauen, noch und nöcher, und das verschwindet im Flor des Samts wie in einem schwarzen Loch.
Dazu dann der matte Glanz vom Kunstleder, der einw enig Plastizität vermittelt und der Eindruck, ich würde ganz konturlos aus dem Hintergrund rauswachsen, als wäre ich mit einem 5-er Marderhaarpinsel in feiner Ölfrabe hineingemalt.
Allerdings strahlt so ein dunkles Umfeld direkt auch eine gedrückte Stimmung aus (ist mir ein Rätsel, wie man so eine Saison ohne Depressionen überstehen kann, würde man sich streng an das Stylebook halten. Vielleicht muss man viel heiße Schokolade trinken, um einen Seelenschaden abzuwehren. Oder Glühwein, das passt beides hervorragend farblich ins Konzept. Oder man macht einfach Unfug.)
Und da diese Kettchen ja gerade in Bewegung seinen ganzen Charme entfaltet, hat Frau Edna den Schelm rausgelassen und mithilfe von Hüpf- und Spring-Künsten einige sehr schöne Aufnahmen realisiert. In so einem Bewegunsgablauf sind ja unerwartete Körperteile ja oft noch ganz scharf, während andere völlig in die Unschärfe abdriften. Und so bekomme ich eine Headbanger-Löwenmähne, die in manchen Aufnahmen wie eine Unterwasse-Koralle aussieht.
Dir noch schöne, langsam in die Vorweihnachtszeit abdriftende Herbsstage und
viel gute Laune, bei allem, was Du tust!
Herzlich grüßt Dich
Edna Mo
Diesen schönen herbstlichen Beitrag verlinke ich bei der heutigen Ausgabe von Sunny's Side of Life im Schmuckkistl!