21. Oktober 2017
Der Beitrag enthält Werbung für mein Buch und meinen handgefertigten Schmuck aus Kunstharz, nachfolgend mit (*) gekennzeichnet.
Ich bin verliebt. In einen karierten Vintage-Wollmantel! Schon Anfang des Jahres habe ich ihn bei dawanda gebraucht gekauft (Du weißt, dass ich lieber in alten als in neuen Sachen stöbere) und er hatte einen Sommer lang Zeit, sich durchlüften zu lassen und das latent anhaftende Kelleraroma zu verlieren. Man munkelt, Karos seien in diesem Herbst wieder in. Ob der Mantel nun aus den späten 1980er oder den frühen 2010ern stammt, vermag ich nicht zu beurteilen. Rena Lange als Label gibt es wohl schon seit einiger Zeit nicht mehr.
Ein Glück, dass alles wiederkommt.
Und jetzt kommt des Karomantels Auftritt. Es ist genau das richtige Wetter für diesen ungefütterten Überwurf: ein bißchen kühl, aber noch nicht eisig.
Schon immer stehe ich auf Kriegsfuß mit bestimmten Farben oder Arten von Kleidung. Anders als die Herangehensweise, ob einem Farben gut stehen, ist mir immer wichtiger, dass ich mich in ihnen gut fühle. Das ist mehr Farbenpsychologie als Farbharmonie. Deswegen mag ich Muster immer lieber als unifarbene Stoffe, kräftige Farben und Kontraste lieber als düstere, monochrome Töne, und alle Varianten von Farben, die Energie vermitteln.
Wenn ich den Eindruck habe, wie ein radioaktives Teilchen auszustrahlen und für alle Geigerzähler der Welt sichtbar zu sein, habe ich sofort gute Laune. Bei Herbst-Jacken und Wintermänteln ist das besonders schwierig, denn außer grau, schwarz und blau wird sehr wenig angeboten. Um so glücklicher bin ich, dass ich diesen großformatig gemusterten Mantel aufstöbern konnte. Seitdem hat übrigens das blaue Vorgänger-Modell total verloren. Erst heute habe ich beide zum Vergleich nacheinander angezogen, und in dem Blauen hat mich sofort ein Hauch von Depression gestreift.
Das heutige Outfit ist ein für mich ganz typisches All-Day-Wohlfühl-Outfit. Fast alle Einzelstücke sind Second-Hand, eine verspielte Zusammenstellung betagter Schätzchen, fernab jedweden Mainstreams, garantiert nicht nachkaufbar und einzigartig, was mir an Vintage-Outifts immer besonders gut gefällt.
Etwas ungewöhnlich für mich ist das größere Auftreten von Braun, das ist eine Farbe, die ich sonst nicht so schätze. Aber der karamellfarbene Ton versetzt mit bunten Farbakzenten, so wie hier, ergibt für mich ein stimmiges Gesamtbild. Beispielsweise das senffarbene T-Shirt (ein Herrenshirt von Zeemann, dem ich beherzt mit der Schere zu Leibe gerückt bin). Seitdem meine Haare statt im künstlichen Blond inNaturgrau erstrahlen, habe ich ganz neue Farben für mich entdeckt, und dieses kräftig gelbe Ocker gehört dazu.
Die Boyfriend-Jeans ist tatsächlich ein abgelegtes Modell von meinem Mann, das ich mit ein paar Flicken am Hintern wieder salonfähig gemacht habe. Ich mag besonders die helle Waschung, die harmonisch die anderen Farbtöne umschmeichelt.
Die orangefarbene Ledertasche von Belstaff (endlich mal eine Handtasche in einer vernünftigen Farbe) und der Gürtel sind Flohmarktfunde. Ebenso die kurze Wolljacke. Sie ist aus drei unterschiedlich gemusterten Strickstoffen zusammengesetzt und hat damit direkt mein Herz erobert.
Die ursprünglich braunen Knöpfen der kurzen Jacke habe ich durch Kunstharzknöpfe eigener Herstellung ersetzt. Diese waren eines der Kunstharz-Projekt für mein Buch (*) und seit dem Upcycling liebe ich diese Jacke inniglich und werde oft auf die Knöpfe angesprochen.
Die Form der Knöpfe stammt übrigens von verschrumpelten Kastanien. Die Knöpfe wurden in mehreren Schichten mit verschiedenfarbigem Kunstharz hergestellt.
Bastel-Nerds finden hier der Link zur Herstellung der Silikonform mit Knetsilikon.
In diese wilde Kombination von Mustern, Details und Materialien passt die bunte Kette aus röhrchenförmigen Kunstharz-Perlen (*) als weiteres verwirrendes Element ganz wunderbar.
Ich mag es gerne, wenn es am Outfit einer Person viele spannende Details zu entdecken gibt, im Gegenzug biete ich den Betrachtern meiner Outfits gerne ein ganzes Portfolio an optischen Leckerbissen.
Du kennst die Perlen schon von einer Kette in der Farbversion lachsrosa und blaugrau gestreift aus diesem Post, und das Ergebnis hat mir so gut gefallen, dass ich direkt eine zweite Version mit vielen kräftigen Farbtönen umgesetzt habe.
So wollig eingepackt und bunt geschmückt fühle ich mich emotional gerüstet für kältere Tage, an denen bestimmt nicht immer so schön die Sonne scheint wie hier auf den Fotos.
Wie stimmst Du Dich auf den Herbst ein? Viel Strick und wollige Accessoires?
Oder doch eher viele Schichten Layer-Look, um für jeden Temperaturwechsel gerüstet zu sein?
Herbstlich-sonnige Grüße sendet Dir Edna Mo