24. Oktober 2017
Nachdem Koffer und Taschen wieder ausgepackt sind, Datensätze von Kameras gesaugt wurden und der Alltag wieder Einzug hält, komme ich dazu, die wenigen Snapshots vom Workshop der VBS Hausmesse und die angefangenen oder umgesetzten Exponate aufzubereiten. Wenn man selber einen Workshop leitet, kommt man leider nur dann zum Fotografieren, wenn grad keiner was von einem will, und das ist in dem Zusammenhang - fast nie.
Um für mich die Stimmung der Veranstaltung festzuhalten und so ein bißchen die Essenz zu konservieren, helfen selbst ein paar schlechte Fotos meinem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge. Statt im stillen Kämmerlein vor bzw. mit Publikum zu handwerken ist schon immer etwas besonderes. Ein absoluter Genuß, 48 Stunden lang einen Puls von über 300 zu haben - und auch genau so schön, wenn sich alles wieder normalisiert.
VBS ist ein großer Online-Händler für Bastelmaterial und hat am Logistikzentrum in Verden eine eigene Verkaufsfläche. Zur Hausmesse wurden innerhalb der Warenträger Aktionstische aufgebaut, an denen verschiedene Themen zum Mitbasteln angeboten wurden: Stoffdruck mit Stempeln, Seifenkneten, Papiersterne falten, Handlettering etc.
Mein Einsatz kam über den Hersteller Colles et Couleurs Cleopatre zustande, der mich als Vorführkraft für das Kaltporzellan WePAM gebucht hat. Auf der Empore bei den Werkzeugen war mein Aktionstisch angesiedelt. Zusätzlich gab es neben meinem Aktionstisch eine Präsentationsfläche für die Kunstharze von Cleopatre, mit denen ich viel und gerne arbeite, und zu denen auch Beratung angeboten wurde.
Zugegebenermaßen war an meinem Arbeitsplatz die Kombination von Punkte-Tischdecke und pinkfarbenen Ausroll-Unterlagen für das Auge eine Herausforderung, das hat die eifrigen Bastlerinnen und Bastler aber in keinster Weise von der Arbeit abgehalten.
Die Schlüsselanhänger mit aufgewalzten Buchstaben oder Motiven waren der echte Renner und wurden rund zehnmal öfter umgesetzt als die marmorierten Perlen!
Leider konnte ich nur den einen Workshop-Taler fotografieren. Dafür habe ich als Vorführmuster selber einige umgesetzt, die weiter unten im Blogbeitrag zu finden sind.
Und was gelernt habe ich auch: die Taler benötigen ein besonders großes Loch zum Auffädeln eines Schlüsselrings. Ich habe das in meiner Umsetzungskonzeption artig mit dem Modellierwerkzeug eingepiekt. Viel einfacher ist es, das Loch mit einem Strohhalm auszustechen! Danke an Elena von Cleopatre, die in Sachen Kaltporzellan-Know-How immer noch einen Trumpf im Ärmel hat und die große Stütze bei der Umsetzung und Organisation des Workshops war.
Die von mir erstellten Muster habe ich nachträglich zu Hause fotografiert. Meine Workshop-Teilnehmer haben ganz eigene Kreationen zum Schlüsselanhänger hervorgezaubert.
Neu dazugekommen sind in der Aufwalztechnik sind: lange Schriftzüge, Motive, Dreifarb-Marmorierungen oder Buchstaben mit Doppelkontur.
Für die Harzvorführung habe ich im Vorfeld einige Exponate vorbereitet, die dann vor Publikum weiter mit Harz bearbeitet wurden. Zu Hause habe ich diese Stücke dann zu Ende gebracht und konfektioniert.
Dabei handelt es sich um Schmuck aus Freiformen mit der von mir entwickelten Harz-Aludraht-Klebeband-Technik (hier eine ausführliche DIY-Anleitung für Ringe).
Wie man am linken Paar sieht, feile ich selber die Technik weiter aus, erstmalig habe ich damit Ohrringe umgesetzt. Dafür ist diese Technik ideal, denn daraus entstehen großformatige, aber sehr leichte Schmuckstücke.
Rechts siehst Du die Version von Ohrringen aus Aluminiumrohr-Abschnitten, die ich auch schon in meinem Buch vorgestellt habe.
Ringe mit dieser Harz-Aludraht-Klebeband-Technik sind für Vorführungen immer sehr wirkungsvoll. Ich werde auch zunehmend verspielter, was die Formen angeht. Neu ist auch, dass mit dieser Technik erstmals Ringe im marmoriertem Look umgesetzt wurden. Ein Träumchen!
Meine Vision für diese Ringe ist eine Umsetzung mit Silberblech. Das ist einerseits stabil und langlebig und bietet andererseits weitere Freiheiten in der Formfindung.
Bis ich soweit bin, übe ich weiter mit dem Aludraht!
Nach diesem aufregenden Event bin ich jetzt wieder völlig tiefenentspannt.
Mein herzlicher Dank gilt den fleißigen Teilnehmern des Workshops, der Firma Colles et Couleurs Cleopatre, im Besonderen Elena sowie den supernetten Mitarbeiter von VBS, die alles dafür getan haben, dass ich mich vor Ort pudelwohl und gut aufgehoben gefühlt habe!
Viele Grüße sendet Dir
Edna Mo