8. September 2018
Der Beitrag enthält Werbung für meinen handgefertigten Schmuck aus Kunstharz / Shoplink * und Networking **
Am 30.09. gibt es hier eine tolle Blogaktion der Ü30-Blogger ** (Networking) zum Thema "Zitate inspirieren", bei der ich mit einem besonderen Thema unterwegs bin.
Aber eigentlich ist es so, dass ich in meinem Schaffen sowieso ständig und unentwegt von Zitaten beflügelt werde. Nicht nur von Worten, sondern von Filmen, Fotos, Formen; natürlich von anderen kreativen Menschen, aber auch von simplen Dingen, wie beispielsweise dem schwarzen Draht, einer Materialeigenschaft oder einem Fundstück.
Erst im letzten Beitrag habe ich von meiner Besessenheit von Mustern auf Zellulose-Acetat-Schmucksteinen berichtet und nachdem der Monat auch zitatereich enden wird, habe ich mir überlegt, einfach den ganzen September zu einem "Inspirations"-Monat zu erklären, und in meinem Beiträgen auf die Quelle zu verweisen, den Ausgangsgedanken oder auch die/ den ursprüngliche/-n Urheber/-in, der den Beitrag bestimmt.
Was Du heute als Location in den Fotos siehst, ist die laufende Ausstellung von meinem Mann Mister Mo, auch bekannt als Tom Schrage ** (Networking).
Die Galerieräume wurden für die Ausstellung von Collage-Papierarbeiten komplett umgestaltet, um statt einer sterilen Atmosphere ein gemütliches Umfeld zu schaffen, im Stile eines großbürgerlichen Herrenzimmers.
Rauminstallation von Tom Schrage, anlässlich seiner Ausstellung im Art Room "Aus fremden Nestern und andere phantastische Histörchen"
Pate für diese Rauminstallationsidee ist der belgische Künstler Marcel Broodhthaers, dessen Ausstellung in Düsseldorf im K21 in 2017 uns beide nachhaltig beeindruckt hat.
Sein Schaffen fusst in der Tradition des Surrealismus, allerdings fand er eine eigenständige Ausdrucksform, die den Kunstbetrieb als solchen kritisch hinterfragte.
Es gab in dieser Ausstellung eine Rauminstallation, mit Bildern an den Wänden (historische Tierdrucke) und ausladenden Palmen davor. Die Palmen waren jedoch so gestellt, dass man die Bilder eigentlich gar nicht erkennen konnte. Ergänzt wurde der Raum durch zentral platzierte Holzstühle. Man hatte also die Wahl, sich zu setzen und die anderen Besucher zu beobachten, wie sie ratlos versuchen, zwischen den Palmwedel ein Bild zu finden, oder zu stehen und statt der Bilder die sitzenden Besucher zu beobachten, die um etliches interessanter als die Tierdrucke waren.
Es ging also nicht um die Bilder, sondern um eine Art Versuchsinstallation, die aufzeigen sollte, wie Museumsbesucher in diesem rätselhaften Umfeld miteinander interagieren. Dazu lief ein Super-8-Film, der die gleiche Installation 1971 schon einmal aufgenommen hat, in der man per Zeitreise das gleiche ungelenke Verhalten als Spiegel vorgehalten bekam.
Die Idee des Versuchslabors ist bei Toms Ausstellung nicht als zentraler Gedanke übernommen worden. Aber dass Pflanzen und Sitzmöbel eine von harmonischen Werken bestimmte Ausstellung noch angenehmer machen, war damit als Ausgangspunkt geboren.
Die Rauminstallation ist sehr gut angekommen und in der Tat wunderschön. Man möchte eigentlich die ganze Zeit da nur sitzen und diese Atmosphäre genießen. Oder man nutzt diese schöne Location als Hintergrund für eine Fotosession, natürlich mit freundlicher Genehmigung des Urhebers.
Ich habe dieser wunderbaren Atmosphäre eiegntlich nicht viel beizutragen, aber ich habe die Gelegenheit genutzt, ein paar Ohrringe zu dokumentieren, die neu in meinem Shop * eingestellt und ab sofort erhältlich sind.
Es handelt sich um zweiteilige Pendelohrringe aus altrosafarbenem Kunstharz und Messingkonfektionierung, 4,7 x 8 cm.
Diese Foto-Location wird euch sicher im Verlauf des Septembers noch öfter begegnen, aber sie ist auch einfach zu schön.
Viel Arbeit war das übrigens auch, auch wenn ich zu großen Teilen nur beratend tätig war.
Aber der künstlerische Ehrgeiz ist in unserer kreativen Partnerschaft kein Unbekannter, irgendein Projekt steckt immer in einem von uns, ein Glück wechseln wir uns damit ab.
Wären wir zeitgleich von so einem Mega-Projekt eingesaugt, wäre das eine ziemliche Katastrophe, denn natürlich kann man so einen Kraftakt nicht ohne die Unterstützung von anderen umsetzen.
Wir können herrlich über sämtliche Details diskutiueren, das ist so eine Art Vorspiel. Wenns aber drauf ankommt: Armel hochkrempeln, zupacken, machen. Da sind wir dann von nichts und niemandem aufzuhalten. Die Hängung der 50 Rahmen haben wir an zwei Tagen und 6 Stunden durchgezogen, nur unterbrochen vom genervten Klopfen der Nachbarn an der Wand, die das Nägel einschlagen am Sonntag wohl etwas unpassend fanden.
Wens interessiert: die Tapeten sind nur aufgetackert, und spätestens im Dezember ist Schluss damit, dann wird alles zurückgebaut, und die Räume werden - nackt und bloß und frisch gestrichen - an einen anderen Künstler vermietet.
Frisch von Palmen gewedelt grüßt Dich
Edna Mo