30. Juni 2015
Nachdem ich letztes Jahr über den Teebeutel aus Porzellan gestolpert bin, konnte es mir ja nicht schnell genug gehen, eine Silikonform davon anzufertigen und eine Armee an Kunstharz-Repliken abzugiessen. Ich bin ja schnell für Formen zu begeistern, auch wenn ich dann ewig keinen Plan habe, wie man daraus Schmuck machen kann.
Wie schon erwähnt, dauert es seine Zeit, bis man den Kniff bei einer Silikonform raus hat und bis dahin giesst man munter Farbversionen und wartet auf das Aha-Erlebnis. Dieses hatte ich bei dieser Giessform mit dem, wie ich ihn nenne, "Disco-Teebeutel". Danach war klar: mit schrägen Farbverläufen kann man diese Form aus ihrer Teebeutel-Vergangenheit befreien.
Erste Fädelversuche mit diversen Perlen und die Erkenntnis, dass die bereits gebohrten Löcher im Teebeutel elegant genutzt werden können.
Da die Form einerseits sehr schön, auch nicht spektakulär genug ist, hat es mir bislang widerstrebt, Teebeutel-Elemente mit weiteren Teebeutel-Elementen zu kombinieren. Der Teebeutel braucht seinen effektvollen Auftritt - aber allein. Statt einer U-förmigen ist eine V-förmige Kettenanordnung mit dem Teebeutel-Element als krönender Abschluß unten der gewählte Ansatz. Dass man aber auch mit den weniger farbenfrohen Teebeutel-Giesslingen ganz schön schrägen Schmuck machen kann, zeigt diese Kette mit einem schneeweiß gegossenen Exemplar.
Ich habe dazu den Fundus an Perlen aus meiner Ketten-Jünglingszeit geplündert. Neben Glas- und Holzperlen wurden Natursteinperlen aus Serpentin hier zusammengebaut. In diesem Fall genau das Richtige: Wohl noch ganz durchflutet von meinen Gedanken zu Spitzenkragen und Kragenformen aller Art, ist ein schwarz-weißer Perlenkragen entstanden, der in seiner Art ein wenig viktorianisch anmutet. Herrlich kitschig aber in dieser Kombination super sind die Perlenelemente, die direkt am Teebeutel-Element befestigt sind und bei jeder Bewegung mitwippen. Erst auf den zweiten Blick kann man den Teebeutel als solches erkennen, als kleines Augenzwinkern.