19. November 2015
Ein Foto ist ein machtvolles Instrument. Wenn man sich also aufrappelt und alles zum Fotografieren zusammensucht, wegrückt und herrichtet, soll sich die Mühe auch gelohnt haben.
Zum Fotografieren benutze ich am liebsten Tageslicht in jeder Version. Das ist einfach da und meistens hell genug, so dass man ohne große Verrenkungen eine gute Belichtung bei schöner Stimmung erzeugen kann. Verglichen mit Kunst- oder Blitzlicht ist das die schlichte und ergreifendste Grundlage für gute Fotos.
Nun ereilte mich schon im letzten (meinem ersten bloggenden Winter) die Erkenntnis, dass zwischen Oktober und Februar das Tageslicht kaum noch aufzutreiben ist. Eigentlich immer dann, wenn man gerade ganz woanders ist. Und trotz Stativ war ich im Oktober schon im Dauerstress. Sobald der Planet und ich uns in günstiger Konstellation befanden, musste alles andere ignoriert und sofort mit Fotografieren losgelegt werden. Und bei der Masse an Fotos und wenigen lichten Stunden war dies eine echte Fließbandarbeit ohne jeden Spaßfaktor.
Mit dem eingebauten Kamerablitz zu arbeiten hat mich nur noch unzufriedener gemacht: kaum Reichweite, vorne zu hell, hinten zu dunkel und erst die Lichtstimmung - na ja. Dank Frontalblitz zu einem zweidimensionalen Scherenschnitt reduziert zu werden, entspricht nun mal nicht nicht so ganz meinem plastischen Leben. Und bei Aufnahmen von Schmuckelementen ist dank Überbelichtung im Vordergrund und Schlagschatten dahinter eigentlich jedes Foto von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Wenn es Spaß machen soll, muss es hell sein. Und da ich keinen Tag länger mehr ohne Licht sein wollte, habe ich mir einfach welches gekauft. Zwei Blitzköpfe sind jetzt bei mir eingezogen und erhellen in späten Stunden mit ihrem Geflacker meine Zimmerflucht. Bin gespannt, wann die Nachbarn endlich die Terroreinheit rufen: erst mit Gasmaske vermummt in der taghell erleuchteten Küche Seife kochen und jetzt dieses mysteriöse Rumgeblitze wie in einer Diskothek, in der Rauschmittel kursieren.
Für mich hat Licht aus fotografischer Sicht eine enorme Faszination, weil es die Qualität eines Fotos zum größten Teil vorherbestimmt. Licht ist für mich dreidimensional und ich bekomme schlicht herzchenförmige Pupillen bei diesem Thema.
Aus Blitzköpfen kommt tageslichtneutrales Licht, davon jede Menge und man kann diverse Schirmkonstruktionen anmontieren, um die Art des Lichts zu verändern.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich die Blitzköpfe nicht gebührend ausprobieren und auf ihre Funktionsweise testen würde. Und so entstand zu nächtlicher Stunde diese lustige Fotostrecke.
Natürlich gab es im Anschluß auch noch ein ordentliches Shooting, in dem die hier nur grob zu erahnende Situation auch nochmal im Detail erläutert wird. Aber dazu folgt ein zweiter Eintrag.
So bitte, habt Spaß und grinst euch eins bei:
"Edna Mo's Spaß mit Licht"
Hinweis: die hier gezeigten Blitzlampen wurden von mir selbst gekauft.