25. Juni 2021
Wer Lust hat, begleitet mich heute auf eine Zeitreise.
Meine Arbeit mit Kunstharz ist das bestimmende Thema dieses Blogs, aber die beginnt schon lange, bevor der Blog online ging und bevor Edna aus der Taufe gehoben wurde.
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, die Zeitdokumente zusammenzutragen, die 2014 in der Erschaffung dieser mirakulösen Edna Mo und ihren Blog mündeten. Wir drehen die Zeit zurück ins Jahr...
Alles begann damit, dass ich mir in den Kopf gesetzt hatte, für ein Kunstprojekt Staubmäuse in Kunstharz zu konservieren. Ich hatte damals keine Ahnung von dem Material, es gab damals noch nicht mal Silikonformen (und eigentlich auch sonst kein Zubehör in der heutigen Form) und das Internet steckte noch in seiner Entstehung. Daher hat es einige Zeit gedauert, bis meine Idee Gestalt angenommen hat. Als Gießform für meine ersten Kuben diente aus purer Verzweiflung der Deckel einer Butterdose. Dabei war der Umgang mit Giessharz, wie ich es damals noch nannte, weit weniger kompliziert als die Beschaffung der Staubmäuse.
Ich nenne das rückblickend die Phase meiner Staubmauskriminalität, da dieser Punkt mir ehrlich Kopfzerbrechen bereitet hat. Nachdem ich mehrere Tage auf allen Vieren unter den Warenträgern von Klamottenläden herumgekrochen bin (Hosenbeine hochhebend und die Klarsichtbeutel griffbereit) habe ich endlich die ergiebigste Quelle der prachtvollsten Staubmäuse aufgetan: den Düsseldorfer Hauptbahnhof! Ich habe wahrhaftig fingertief im Dreck gewühlt, und es war jede Sekunde Wert! Beinahe hätte ich wegen schlechter Lichtverhältnisse einmal eine echte tote Maus eingebeutelt. Als Staubmausjäger lebt man gefährlich!
Da ich als Diplom-Foto-Designerin das Fotografieren und die digitale Bildmanipulation auch sehr liebe, habe ich direkt nach den ersten Kuben mit Einbettungen Möglichkeiten gesucht, Fotografie und Kunstharz zu vereinen.
Dafür wurde eine DIN A 3 große Silikonform für 1 cm dicke Platten angefertigt (in Ermangelung irgendwelcher kaufbaren Formen musste man zwangsläufig so etwas selber herstellen) um Digitaldrucke auf Transparentpapier in wenigstens zwei Lagen Harz einzugiessen.
Daraus resultierten erste größere Bildobjekte und die Möglichkeit, diese in Düsseldorf auszustellen.
Wer sich mein Werk dieser Ära in Gänze ansehen will, darf sich gerne das für die Ausstellung erstellte Werksverzeichnis anschauen, hier als PDF anhängend.
Ich hatte für mich meine ersten Schmuckstücke mit Kunstharz auf viel später verortet, aber tatsächlich entstanden die ersten Anhänger mit kleinen Perleneinbettungen schon drei Jahre nach meinen ersten, unbedarften Harzplanschereien. Zwischenzeitlich hatte ich in Babette eine Mitstreiterin gefunden, und wir trafen uns regelmäßig, um zusammen Silikonformen herzustellen und Anhänger zu gießen. Die Vorlage für unsere runden Anhänger war der Deckel einer Absolut Vodka Flasche, von Parfumflakons wurden Rechtecke und von Lippenstifthülsen Quadrate angeformt. Wir sind dann mit unseren eher plumpen Anhängern im Freundeskreis herumgetingelt, kein Kaffetrinken mit Mädels oder abendlicher Kneipengang, ohne dass man (Einkünfte witternd) eine Kiste mit klappernden Anhängern eingesteckt hatte. Ich meine, dass Anhänger damals für 15 bis 20 Euro zu haben waren. Die waren nur grob geschliffen und dann überlackiert, wir haben es damals nicht anders hinbekommen.
Von Babette stammte der Einfall, mit Piercingstäben und breitem Kautschukband auch Ringe mit den quadratischen und rechteckign Schmucksteinen herzustellen.
Irgendwann musste dann ein Name her, der die Verpackungen gekennzeichnet hat. Darus entstand das "Projekt Schmuckstücke", da wir beide noch parallel laufende, kreative Ziele hatten, Babette stellte Skulpturen her und ich war noch bei der Konzeptionierung neuer Bildobjekte.
Je nach Event haben wir Bildblätter gedruckt und neben den Anhängern und Ringen als Aufsteller präsentiert, das sah schon halbwegs professionell aus.
Meine neuen "Bildobjekte" basierten auf Selbstportraits und wurden in Holzkisten oder Edelstahltabletts vom Flohmarkt gegossen.
Schon ein Jahr nach meiner ersten hatte ich im reinraum im Düsseldorf meine zweite Ausstellung. Der reinraum ist ein Verein, der ein ehemaliges unterirdisches Pissoir als Ausstellungsraum umfunktioniert hat. Da ich damals um die Ecke wohnte, war ein Gang "ins Klo" nach der Arbeit unvermeidlich, wenn die grüne Laterne oben den Ausschank von Bier unten signalisiert hat. Für mich war der reinraum eine ganze Zeit lang mein erweitertes Wohnzimmer. Dort hatte ich jeden Monat spannende Kunstausstellungen und Künstlergespräche. Viele der Kontakte zu Kreativen und Ausstellungsmöglichkeiten stammen aus dieser Ära.
Es gab zu meiner reinraum-Ausstellung einen schönen Artikel in der Lokalzeitung, den ich aber aus irgendwelchen Gründen nicht archiviert habe, nur das Foto ist erhalten geblieben. Während des Aufbaus ist übrigens ein Mann in Not ins Klo gestürzt und hat sich in die Rinne erleichtert, völlig unbeeindruckt davon, dass wir mit schreckerstarrten Gesichtern danebenstanden. Drum prüfe deine Ausstellungslokalität!
Eine schriftliche Einladung habe ich noch als Dokument gefunden:
Thorsten Hülsberg hat in seinem als Mail-Newsletter verschickten Reisetagebuch den Besuch der Austellung beschrieben und fotografisch dokumentiert.
Schmuck war nicht nur im reinraum als Sidekick dabei, auch die von Babette und mir organsierten Verkaufsevents nahmen immer größere Formate an, wie das im Gerresheimer Weinkontor, für das wir sämtliche Ausstellende akquiriert haben.
Die Ausstellung im reinraum war auch der Zeitpunkt, an dem wir das erste geschliffene Kunstharz-Stück präsentiert haben. Ich weiß noch genau, es war ein Ringmodell von mir und Babette hatte als erstes mit einer glänzenden Oberfläche Erfolg. Wie den heiligen Gral haben wir dieses seidenweiche Ding angestarrt und befühlt und gewusst, warum es zukünftig nur so und nicht anders gehen wird.
Den heiligen-Gral-Ring hat eine Kundin bei der Anprobe übrigens fallenlassen, und er zerbrach. Pech aber auch. Fortan wurden die Anhänger und Ringe nicht mehr überlackiert, sondern von Hand mit vier Sorten Schleifpapier und Polierpaste bearbeitet. Der Preis stieg daher von 20 auf 30 Euro für einen Anhänger.
Das war ein Jahr vieler Entscheidungen und neuer Ausrichtungen. Babette und ich haben unser gemeinsames Schmuckprojekt aufgelöst, sie wollte sich mehr auf die Herstellung von Steinskulpturen konzentrieren, ich hingegen war mehr an der Verfeinerung der Schmuckkonfektionierung interessiert.
Von den Bild-Objekten wollte ich mich ganz verabschieden. Mein im reinraum gezeigtes Meisterwerk "Der geflüsterte Raum" auf Alu-Dibond war aufgrund des Gewichts nur mit zwei Schwerlastdübeln aufzuhängen. Außerdem fand ich es unverantwortlich, solche gigantischen Kunstharz-Massen in meiner Wohnung auf dem Küchentisch liegend zu gießen und wochenlang bei geschlossenen Fenstern (weil Winter) aushärten zu lassen. Meine Bildobjekte sind einfach zu groß geworden, um sie noch vernünftig handeln zu können. Da das Polyesterglas-Giessharz - wie der Name vermuten lässt - auch extrem empfindlich ist, war es eine Herausforderung, die Bildobjekte zu lagern und zu bewegen. Was für ein elendes Dreckszeug. Bis heute lagern im Keller etliche der verbliebenen Bildobjekte auseinandergefallen oder kaputt.
Anhänger und Ringe aus Kunstharz nehmen viel weniger Platz weg, und schleifen konnte ich nach dem x-ten Anlauf nun auch. Um das "Steine fassen" weiter zu verbessern habe ich einen Silberschmiedekurs an der VHS belegt.
Da der Freundeskreis nun vollständig mit Anhängern und Ringen ausgestattet war, habe ich parallel meine erste eigene Webpräsenz aufgebaut. Es war, wie damals üblich, eine statische Webseite als digitale Visitenkarte. Hier ist noch ein Vorab-Entwurf der Homepage und einige Fotos, die damals eingebunden waren.
Man kann sehen, dass Silikonkautschuk genutzt wurde, um die Giessformen herzustellen (an der weißen Farbe erkennbar). Da das Material zwar sehr langlebig ist, aber nicht besonders weich, gab es keine Formen mit ausgeprägten Hinterschneidungen.
Nach wie vor bin ich in befreundeten Künstlerkreisen mit meinem Schmuck hausieren gegangen und war bei einigen Events als Sidekick mit eingeladen. Insgesamt bin ich mehrfach im Jahr auf irgendwelchen Kunstmärkten, Ausstellungen oder bei privat organisierten Veranstaltungen unterwegs gewesen und habe mir den Mund fusselig geredet. Auf die Fragen "Ist das Plastik?" und "Wie macht man das?" habe ich bestimmt schon tausendmal geantwortet.
Nach einigen Semestern des VHS-Kurses war ich soweit, erste eigene Kunstharz-Steine als Ringe oder Anhänger in Silber zu fassen. Damit ging eine Anpassung des Logos, der Aufsteller bei den Verkaufevents und der Webseite einher.
Für rund zwei Jahre habe ich parallel zum Kunstharz-Schmuck viel genäht und das Konzept von Patchwork-Schals, die neben anderen Stoffen aus Kimono- und Krawattenseide zusammengesetzt wurden, verfolgt. Zusätzlich wurden die Schals auch noch mit Schriften oder Bildmotiven bestempelt und bedruckt, so dass daraus ganz zauberhafte Stücke entstanden.
Man soll es nicht glauben, aber erst 5 Jahre nach meinem ersten Kunstharz-Schmuckstück gab es die erste Visitenkarte. Daher tauchen im Logo auch die textilen Arbeiten mit auf.
Leider war die Zeit die falsche für stoffliche Experimente - es war die Ära der billig in Massen produzierten, fluffigen, voluminösen Polyesterschals, die für 5 Euro an jeder Ecke in schicken Mustern zu haben waren (ich hab selber drei Stück davon. Verglichen mit Seide sind sie auch unendlich viel einfacher zu waschen). Diese langen, steifen, Stofflappen mit Ledertroddeln aus meiner Manufaktur wirkten dagegen sakral und altertümlich.
Diesen kreativen Zweig habe ich wegen Erfolglosigkeit notgedrungen eingestellt. Ich habe immer noch drei Vintage-Kimonos und gefühlt einhundert Seidenkrawatten im Schrank, die darauf warten, aufgetrennt und in Einzelteile zerlegt zu werden.
Die Visitenkarte waren nur einseitig bedruckt, daher benutze ich die Restbestände noch heute als Notizzettel.
Das mit dem Stoff war also nix. Ich suchte mir also ein neues Ziel, in dass ich meinen ungebremst kreativen Enthusiasmus kanalisieren konnte.
Meine Erfahrungen aus dem VHS-Silberschmiedekurs hat mich dazu angetrieben, das Konzept der einzelnen Anhänger und Ringsteine zunehmend in Frage zu stellen. Komplexe Ketten haben mich stattdessen enorm gereizt.
Erste zaghafte Versuche für Ketten entstehen. Zunächst aus Fimo, dann auch aus den ersten Kunstharz-Steinen. Für Ketten müssen die Steine flach und dünn sein, daher habe ich mich zu diesem Zeitpunkt schon von den Einbettungen verabschiedet und nur noch Konzepte mit gefärbtem Kunstharz ersonnen.
Ich war ehrlich superfroh, endlich dieses ewige Pinzetten-Geschiebe los zu sein. Nachdem ich annähernd 10 Jahre mit Einbettungen in transparentem Kunstharz zugebracht habe, kam es mir wie ein Befreiungsschlag vor, dass meine Formen sich nicht mehr an der Größe des Inhalt orientieren müssen. Man möge es mir verzeihen, dass ich dem aktuellen Trend der eingebetteten Blümchen daher nur ein müdes Lächeln abgewinnen kann. Das habe ich hinter mich gebracht, als die meisten, die das heute mit aufrichtiger Inbrunst betreiben, noch mit der Trommel um den Christbaum gelaufen sind. Das ist halt blöd, wenn man den Trend abgearbeitet hat, bevor er ein Trend wird.
Aber ich habe im Strahl gekotzt und mich selbst verflucht - für eine Kette braucht es wenigstens ein paar gleiche oder ähnliche Kunstharz-Schmucksteine - mit reinem Handschliff dauert das endlos eeeeeeewig. Ich weiß noch, wie ich Tage eines Sommerurlaubs damit verbracht habe, für eine grüne Kette 10 gleich dünne Schmucksteine von Hand zu schleifen.
Daher bestehen die ersten Ketten immer aus einem Mix von Kunstharz-, mit Glas-oder Fimoperlen. Es war technisch nicht anders möglich. Gut zu erkennen, dass meine Lieblingsform - der Taler - zuerst als Kettenstein umgesetzt wurde.
Die Kette oben links nimmt schon einen besonderen Stellenwert ein: ich habe mir einen abgebrochen, um ein Mosaik-ähnliches Muster herzustellen. Die Kunstharz-Steine sind mir toll gelungen. Rückwirkend lobe ich mich, dass ich trotz erschwerter technischer Umstände so ein aufwändiges Konzept überhaupt gewagt habe. Natürlich fand außer mir keiner diese Kette toll. Die Anordnung ist auch wirklich nicht so überzeugend. Nach Jahren habe ich sie für 30 Euro "verschenkt".
Die schwarz-weiße Kette ist nur aus Fimo und war eine Fingerübung für das Modellieren von Röhrchenperlen, die es zwischenzeitlich auch in Kunstharz gibt.
Das Jahr des gigantisch großen Umbruchs. Ich habe für mich beschlossen, das Material Polyesterglas-Kunstharz zugunsten von Epoxidharz aufzugeben. Ersteres hat nämlich den Nachteil, dass es nicht klebfrei aushärtet und daher immer alle Flächen geschliffen werden müssen. Und es waren endlich andere Zeiten: es gab plötzlich andere Harz-Produkte und neue Hersteller auf dem Markt, und die ersten im Handel erhältlichen Silikonformen (zunächst fürs Backen und für Eiswürfel) ergaben völlig neue Formenmöglichkeiten.
Nach einer großangelegte Webrecherche und der Kontaktaufnahme mit diversen Herstellern habe ich mich dann für eine völlig neue Epoxidharz-Produktpalette entschieden. Was für ein Unterschied! Auch für den Silikon-Formenbau konnte ich endlich Produkte mit weicher Shore-Härte übers Internet beziehen. So stand mir nach Jahren der reduzierten Entwürfe der Weg offen, endlich Formen mit komplexen Hinterschneidungen zu konzipieren. Und das war eine Offenbarung!
Endlich war ich da angekommen, wo ich immer hinwollte: Konzepte für eigene Perlenformen aus Fimo entwickeln und diese mit Silikon abformen. Völlig neue Kunstharz-Schmucksteine entwickeln, die sonst kein anderer benutzt. Mich von komplexen Formen aus der Natur inspirieren lassen.
Bisher waren runde, quadratische oder rechteckige Formen die Ausgangsbasis der Anhänger und Ringe. Es war der Start einer komplett neuen Formensprache meiner Entwürfe.
Und es war gleichzeitig das Aussterben meiner Silberschmuck-Ambitionen. Denn wer so viele tolle neue Ansätze verfolgen kann, die absolute künstlerische Freiheit versprechen, setzt sich nicht hin und frickelt nochmal tagelang an einer einzigen Silberfassung herum. Mein Lötkolben staubt also unbeachtet in der Ecke ein.
Das entscheidende Detail war die Anschaffung einer Töpferscheibe, um endlich mit maschineller Unterstützung schleifen zu können. In Ermangelung einer anderen Methode habe ich das rechteckige Schleifpapier mit Doppeltape direkt auf den Drehteller geklebt und rund geschnitten. Superumständlich, da man die Körnung nicht beliebig wechseln kann. Das habe ich Jahre später weiter optimiert.
Das "Projekt Schmuckstücke" wurde ohne viel Weinen begraben und "Edna Mo" als genmanipulierter Gedanke aus der Vernunftretorte geboren.
Denn das war mir nach Jahren der Verkaufsevent-Tingelei klargeworden: ich wollte endlich bequem von zu Hause über einen Online-Shop verkaufen, anstatt mit die Beine vor gelangweilten Gesichtern in den Bauch zu stehen. Selbst wenn man vielleicht weniger Menschen erreicht: dann wenigstens die, die sich wirklich für das Produkt interessieren. Bei der Frage "wie macht man das?" habe ich nach einem Jahrzehnt zwischenzeitlich echte Agressionen bekommen. Was für eine Zeitverschwendung, noch einer hirnlosen Amöbe die Welt erklären zu müssen, die damit sowieso nichts anfangen wird.
Als Shop habe mich damals bewusst für Etsy und gegen Dawanda entschieden, da diese Plattform die Möglichkeit eröffnet, auch ins englischsprachige Ausland zu verkaufen. Denn auch das eine Erkenntnis: in Deutschland sitzt meine Zielgruppe nur bedingt. Im englischsprachigen Ausland verbindet man mit "Resin" und "Statement Schmuck" tatsächlich hochwertige und kreative Unikate.
Und Dawanda ist Jahre später sowieso in Etsy aufgegangen.
Mein echter, durch die Heirat nicht verbesserter Name ist für den Kontakt ins Ausland aber auch nicht so handlich. Stattdessen habe ich mir etwas überlegt, was international verständlich und aussprechbar ist. Edna Mo - ein Kunstname - ist ein Mix aus einem englischen Vorname mit einem chinesischen Nachnamen.
Den Blog habe ich parallel eröffnet - einmal für mich als Archiv und Arbeitshilfe, aber auch, weil ich gerne mein recht umfangreiches Wissen in Sachen Kunstharz teile - aber es viel befriedigender finde, wenn mein gegenüber das Wissen auch nutzen oder anwenden möchte.
Für die Highlights ab 2014 gibt es einen eigenen Post, ich fürchte sowieso Dich bereits jetzt in den Schlaf monologisiert zu haben. Oder Du stöberst bei Interesse selber in den Blog-Archiven.
Man bemerke diese furchtbare Knipskamera, mit denen ich die ersten komplexen Ketten mit meinen eigens konzipierten Schmucksteinen"an der Frau" dokumentiert habe. Die Fotos habe ich noch nie veröffentlicht, es war mir immer peinlich, dass man solche Fotos nur vor den großen Spiegeln irgendwelcher Klos machen konnte (Sorry Leute, das war das Vor-Smartphone-Zeitalter).
Als Zeitdokument finde ich die Fotos heute aber ganz niedlich, denn das Thema Selbstportraits hat mich schon seit jeher gefesselt und war immer Teil meines fotografischen Schaffens.
Also, man weiß nie, wo einen die Sachen hinbringen, mit denen man sich beschäftigt. Als ich vor 18 Jahren gedanklich die erste hart am Bahnhof erbeutete Staubmaus ins Kunstharz verfrachtet habe, hätte ich mir nie träumen lassen, wo ich einmal stehen und worum meine Gedanken kreisen werden.
Mir war dieser Rückblick wichtig, da ich momentan wieder in einem Jahr des Umbruchs stehe und begreife, dass sich im Laufe eines kreativen Lebens die Phasen mit einschneidenden Entscheidungen wiederholen (müssen) und dafür sorgen, dass man vorwärts geht. Das Leben ist das Gegenteil von Stillstand und das kreative Schaffen kann sichzwangsläufig nicht immer um die gleichen Abläufe drehen. Es ist also alles gut, wie es ist, auch wenn alles bisher gut Funktionierende auf den Prüfstand gestellt und einer gnadenlosen Bewertung unterzogen wird.
Was wird mit Edna Mo geschehen? Nach aktuellem Stand hat die Mohrin noch nicht ausgedient, sie wird dir und mir also noch ein Weilchen erhalten bleiben.
Auf bald mit neuen Dingen grüßt Dich
Edna Mo