31. Juli 2022
Hitzewelle in Deutschland. Ich sitze leichtbekleidet im verdunkelten Zimmer und weigere mich, auch nur einen Schritt nach draußen zu machen. Im Kelleratelier wäre es auch kühler, aber selbst, um mich die Treppe runterzuwuchten,bin ich zu schlapp. Aber vielleicht schaffe ich es stattdessen, die Zeit zu nutzen, dieser schönen Fotostrecke ein paar nette Begleitworte mitzugeben.
Bei der PUZZLE-Technik werden Freiformen aus Heißklebeleim auf Folie gesetzt und damit flache und großformatige Schmucksteine aus Kunstharz gegossen. Aus dem ersten Gehversuch ist eine ganze Idee geworden, und letztes Jahr habe habe ich die PUZZLE-Kollektion vorgestellt. Ich habe zwischenzeitlich endlos Teile in verschiedenen Größen gegossen und einen ganzen Sack voller Schmucksteine gehabt und dann einen Großteil als kleingehacktes Granulat für das Terrazzo-Muster meines "Ednamite"-Projekts benutzt.
Aber zwei Sätze Schmucksteine habe ich für weitere Ketten zurückgehalten und eine davon ist nun fertig. Die PUZZLE-Ketten sind lang oder kurz und fallen unterschiedlich aus, was die Farbzusammenstellung angeht, daher nummeriere ich sie durch. Dieses hier ist Nummer 5, und sie hat diesmal eher pastellige und kühlere Farbtöne als die bisherigen Modelle, die durch kräftige und grelle Farben aufgefallen sind. Drei Stränge mit insgesamt 18 Schmucksteinen sind auf Kautschukband aufgefädelt und das macht das Ergebnis super leicht und unkompliziert zu tragen. Hier im Etsy-Shop gibts auch weitere Fotos.
Blickdichte und transparente Schmucksteine und herrliche Pigment-Sommersprossen zeichnen die superflachen und hochglänzenden Gießlinge aus.
Fürs Shooting habe ich frecherweise die PUZZLE-Kette mit Ohrringen und Armreifen aus der DARK-Kollektion ergänzt . Und das sieht erste Sahne aus. Ich bin wahnsinnig stolz auf die DARK-Kollektion, aber bis auf wenige Fans aus dem engen Freundeskreis hat diese düstere und opulente Kollektion keine Freundinnen gefunden. Daher sind viele Stücke noch vorhanden und bieten sich förmlich an, auch die danach entstandenen Schmuckstücke aufzupeppen. Alles darf mit allem kombiniert werden. Nur weil ich einen konzeptionellen Ansatz in einer Kollektion zusammenfasse, heißt das ja nicht, dass die Stücke einer Kollektion nur untereinander getragen werden sollen.
Wenn man nicht in bester Kate-Bush-Manier ein rotes Kleid in den Fokus legt, ist es meiner Ansicht nach einfach nur grauenhaft, Fotos im Garten zu machen. Garten sieht immer nach Garten aus: grün, bürgerlich und langweilig. Die Anordnung der Pflanzen lässt meist keine spannenden Einstellungen zu, wenn man Zäune und Gitter ausblenden möchte und das garstige Grün ist optisch übelst erschlagend. In sehr seltenen Fällen hat man mal eine naturgegebene Hammer-Farbkombination (hier mit Violett und Gelb), aber das ist schon eine goldene Ausnahme (und diese geile Fotosituation gibt es leider auch schon lange nicht mehr).
Aber irgendwann bin selbst ich die ewige Studio-Atmosphäre leid und dann schleppe ich mein Equipment doch raus in die Natur. Tageslicht zu nutzen, ist supertoll, aber jedesmal fluche ich auf das dominierende Grün. Bei diesem Shooting habe ich nachträglich mächtig Bildbearbeitung walten lassen, um das Grün zurückzunehmen, und so düster und blau abgeschwächt gefällt mir die schnarchige Tuja-Hecke im Hintergrund deutlich besser als vorher. Versteh mich nicht falsch: ich liebe den Garten und die Hecke zu schneiden ist das Größte für mich. Aber als Fotohintergrund: da kann der Garten gar nix! Ich habs oft genug ausprobiert, und es sieht jedesmal gleich doof aus. Da hilft nur Bildbearbeitung, um der Sache noch Pepp zu verleihen.
So, das hätte ich jetzt auch mal klargestellt.
Grüngrimmige Grüße sendet Dir
Edna Mo