8. Dezember 2015
Spät nächtens dank Blitzlicht folgen hier die Fotos, die nach dem Herumalbern mit Lampen entstanden sind. Hauptverursacher für diese Fotostrecke: ein abartig gemusterter Frotteestoff. Den auch solche Dinge findet man im Sozialkaufhaus. Und Edna Mo wäre nicht Edna Mo, wenn sie diesen Stoff nicht wie eine besondere Beute in Ihre Höhle schleppen und sich dort über die wunderlichen Verirrungen frühzeitlicher Stoffdessins amüsieren würde. Wie kann man nur so einen Stoff erfinden? Wer denkt sich sowas aus?
Und so kombiniert man wild Gemustertes mit Notwendigem (Wie geht das mit der Blitzlicht- Einrichtung noch mal?) und ergänzend Dekorativem (Vintage-Bluse von Mum und eine Edna-Mo-Kette), so dass man all diesen Komponenten zusammengenommen eine schöne Fotostrecke abtrotzen kann.
Bei so viel Grün hilft nur eine unfarbige Kette, hier ein Exemplar, dass aus Fimo-Perlen, Vintage-Knöpfen und großen Plastikperlen zusammengesetzt wurde.
Die Kette entstand während eines Urlaubs, in dem ich genügend ofenhärtende Modelliermasse für eine ganze Armee und einen Backofen zur freien Verfügung hatte. Spektakulär wäre jetzt ein falsches Adjektiv dafür. Aber im Detail finde ich sie mächtig pfiffig. Die Anordnung hat eine schöne Dramatik und die Perlen sind groß genug, um sich eben auf auf so einem unruhigen Untergrund wie der gerüschten Bluse angenehm bemerkbar zu machen. Dass die Kette unrund ist und einige Knöpfe noch zusätzlich optisch aus der Reihe tanzen, machen sie für mich zu einem hochinteressanten Multitalent.
Was mir diese Fotostrecke allerdings auch aufgezeigt hat: um mit Blitzlicht zu fotografieren brauch man einfach unsäglich viel Platz. Ausladende Lampen- und Kamerastative, riesige Diffusorboxen, meterweise Kabel und hunderte von Knöpfen, die man an unzugänglichen Stellen drücken muss. Das alles reingezwängt in mein Zimmer, dass man in solchen Momenten nur noch in Trippelschritten und mit angehaltenen Atem betreten kann, weil zwar alles weggeräumt und umgestellt und an die Seite geschoben und trotzdem vorn vorne bis hinten im Weg ist. Spielraum, um Lampen zu rücken, gibt es eigentlich nicht. (Ich warte auf den Moment, an dem ich über eine umgeschlagene Teppichkanten stolpere und mich beim Fallen versehentlich mit dem Fernauslösekabel stranguliere.) Und das gefühlt endlose Ein- und wieder Ausrichten klaut dann frecherweise auch noch Zeit.
Und in solchen Momenten denke ich sehnsüchtig an mein Tageslicht zurück. Einfach so losfotografieren - das wär schön!
Ja, es könnte sein, dass der Mo'sche Kunsthaushalt aufgrund seiner Komplexitätauf den ersten Blick noch keinen Spielraum für ein kleines Fotostudio in petto hat. Möglicherweise wird beim Fotografieren mit Blitzlicht die zeitliche Flexibilität mit Anstrengung an anderer Stellen bezahlt. Und Licht ist nicht gleich Licht: mit etwas Übung wird die Lichtstimmung sicher noch subtiler als hier beim ersten Aufschlag.
Aber alles wird sich finden!
Ich leite hiermit zurück zum irren Grün:
Das Schöne an der Kette: man kann sie auch doppelt wickeln und damit eine ganz andere Optik erzielen.
Outtake: Verflixt, der Hintergrund droht abzurauschen! Schnell nochmal festtklemmen.
Alternativ zur Kette habe ich zur opulenten Rüschenbluse Ohrringe mit handmodellierten Elementen kombiniert. Ihr erinnert euch? Zähnchen und Knöchelchen heißen diese auch an Korallen anmutende Perlen und in meinen Augen passen sie sogar noch besser zur Bluse als die Kette. Oder was meint ihr?
Seid lieb gegrüßt
von Edna Mo