30. Dezember 2017
Der Beitrag enthält Werbung für meinen handgefertigten Schmuck aus Kunstharz, nachfolgend mit (*) gekennzeichnet.
Es passieren schon wieder einige völlig unaufregende Dinge. Dieses Jahr kann ich die freien Tage rund um Weihnachten und Neujahr auf eine besondere Weise genießen. Episode 8 von Star Wars ist unglaublich gut gelungen, ich kann nicht aufhören, mehrfach in der Woche ins Kino zu flitzen. Die Spannung für den letzten Teil dieser Trilogie wird mich in zwei Jahren bestimmt zu irgendeinem Unsinn inspirieren, ich ahne es jetzt schon. (Wie damals bei Episode 7, bitte lies Dir das alte Epos noch einmal durch, es ist zum Umfallen wunderbar getextet!)
Und wie herrlich ruhig es ist. Weihnachten alleine mit meinem Paps im Pyjama, kann es etwas kultigeres geben? Keine Messe im Januar und kein Buch jagen mich zu unchristlichen Uhrzeiten ins Atelier. Bis auf ein paar Nerds, die selbst über die Feiertage ein neues Harzprojekt in Angriff nehmen und mailtechnisch Rat suchen, ist es auch an allen Fronten ruhig, ich darf auch mal zwei Tage nicht in Etsy nach dem Rechten (und Linken) schauen.
Mein neuer PC (der angeblich auch zum Mars fliegen und Kaffee kochen kann) und ich gewöhnen und langsam aneinander. Ich versuche ganz neu bildbearbeitungstechnisch den Einstieg in GIMP. Auch wenn die Oberfläche ähnlich zu meiner bisherigen Software ist - bis ich virtuos die gängigsten Tastenbefehle im Stakkato raushauen kann, wird es wohl noch etwas dauern. Aber alles besser als die Absturz- und Schnarchpartien mit dem alten Möhrchen, der Erbauer hab es selig.
Dass ich es ruhig angehen lasse, sieht man der aktuellen Fotostrecke an. Zwischendurch habe ich einfach mal wieder ein paar Armreifen zu Ende bearbeitet, um mich von den Ohrringen zu erholen.
Und damit löse ich auch die etwas mytseriös klingende Headline auf. Furchtlos wie ich bin, kippe ich alles mögliche zusammen, um Kunstharz interessant einzufärben, und bei diesen Armreifen habe ich eine nachtleuchtende Acrylfarbe benutzt.
Es handelt sich also um ein Set aus zwei schmalen nachtleuchtenden Armreifen (*), asymetrisch geformt, vanillegelb und braun marmoriert, mit dem Durchmesser 7 cm.
Eigentlich sind die Armreifen nur zufällig nachtleuchtend geworden. Diese komische Acrylfarbe hat bei Tageslicht einen sehr schönen Ton, eine Art ganz blasses lindgrün, das ich persönlich immer als "Vanille" bezeichne und nicht leicht zu erzeugen ist. Sonst pfusche ich mit zweierlei Pigmenten herum. Aber so unkompliziert wie mit Acrylfarbe habe ich diesen Farbton noch nie erzeugt. (Leider ist das kleine Flächchen schon leer!) Mit braunem Pigment wurde ergänzend eine hornähnlich Marmorierung bei den Armreifen erreicht.
Dass die Armreifen im Dunkeln grellgrün leuchten, kommt in diesem Fall als schöner Nebeneffekt hinzu. Um den Effekt fototechnisch einzufangen, werden die Armreifen zunächst massiv angeblitzt und dann in völliger Dunkelheit 6 Sekunden lang belichtet.
Nachtleuchtende Effekte habe ich bisher nur spärlich eingesetzt (hier bei einem Kundenauftrag), ich sehe den Sinn darin nur bedingt.
Auch wenn harzende Männer immer ein Stengelchen beim Thema "Nachtleuchten" bekommen - im Dunkeln hell schimmernder Schmuck ist in meinen Augen funktional irgendwo in der Steinzeit angesiedelt. Soll ich damit im Dunkeln potentielle Begatter anlocken? Soll ich die Armreifen im Dunkeln finden, wenn sie verlegt wurden und gerade keine Fackel zur Hand ist? Ist auch wurscht, in diesem Fall sehen die Armreifen vor allem tagsüber so charmant aus, dass mich ihre nächtlichen Entgleisungen nicht aus der Fassung bringen. Zum Glück hält das griftgrüne Leuchten auch nicht besonders lang an, also alles ist gut.
Da mein Mann im Atelier wieder an einer dubiosen Skulptur arbeitet, ist aus Resten alter Fensterzargen ein wunderbarer kleiner Sockel entstanden. Dank der ulkigen Höhe des Sockels konnte ich damit ganz wunderbar posieren und mich gemeinsam mit meinen Arm-Extremitäten ins Bild setzen. In meinem Geiste bin ich ganz in der Rolle einer alternden, leicht exaltierten Filmdiva aufgegangen, die sich ein letztes Mal dem bewundernden Blick eines jüngeren Fotografen aussetzt. So etwas kann ich natürlich nicht konsequent durchziehen, am Ende werde ich doch wieder albern und muss ein bißchen Unfug machen.
Im dunkeln leuchtende Grüße sendet
und noch zwei schöne Tage im alten Jahr wünscht Dir
Edna Mo