DIY - Silikonform für Armreif mit Struktur_Teil 2

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Hallihallo und Willkommen zurück beim zweiten Teil des höllisch spannenden Blogbeitrags, in dem nun endlich die Geheimnisse um die Abformbarkeit der strukturierten Silikonform gelüftet werden.

Ausgangspunkt ist die einteilige Silikonform, die von einem rundherum strukturierten Armreif (Modell aus Kunstharz mit aufgebrachtem Modellierton) erstellt wurde.

 

Die Modellvorlage konnte eigentlich gut ausgeformt werden, aber stellenweise saß das Silikon zu fest in den Ritzen und musste mit dem Cutter abgetrennt werden.

Diese spezielle Silikonform wurde mit dem sehr weichen Silikon Transparent 5 von Siliconesandmore umgesetzt. Ich nenne diese Form spaßeshalber "Silikontäschchen", weil man die ganze Hand hineinstecken kann wie in eine kleine Handtasche.

Durch die hohe Flexibilität des Materials ist es möglich, eine einteilige Silikonform zu erstellen, die nachträglich aufgeschnitten wurde, siehe Teil 1 der Anleitung. Dadurch werden die Stellen auf ein Minimum reduziert, an denen die Oberfläche nachbearbeitet werden muss.

Daher die im heutigen Beitrag zu klärende Farge: Wie wird sich die Struktur beim Abguss mit Epoxidharz verhalten?

Silikonform mit dem Farblos 5 von Siliconesandmore, Das Epoxidharz Clear Eco sowie Trennspray von Epodex und ein gegossener Armreif von Edna Mo

Silikonform mit dem Farblos 5 von Siliconesandmore, Das Epoxidharz Clear Eco sowie Trennspray von Epodex und ein gegossener Armreif von Edna Mo

Material / Werkzeug für die Herstellung eines Kunstharz-Armreifens

- die Silikonform mit Wellpappe-Gießkasten (hier: Farblos 5 von Siliconesandmore)

- ein Trennmittel (hier silikonfreies Trennspray von Epodex)

- ein Allround-Epoxidharz (hier das Clear Eco von Epodex)

- Farbpigment nach Wunsch (hier: Neonpink von Epodex)

- breite Gummibänder

- Handsäge mit dünnem Sägeblatt

- Cutter

1) Gießkasten vorbereiten

Der Silikonkubus wird wieder in den Pappkasten gelegt. Den Pappkasten klemmt man mit breiten Gummibändern zusammen.

Zunächst werden nur zwei Gummibänder von links nach rechts umgelegt, so dass man den Kasten oben noch etwas aufspreizen kann.

Die Silikonform ist zu weich, um sie ohne Pappkarton stabil hinzustellen, daher lagere ich sie immer mit dem Wellpappe-Kasten außenherum.

Wie das anlegen eines Mieders im viktorianischen Zeitalter: weiche Siklikonform mit Pappschuber und Gummibändern.

Wie das anlegen eines Mieders im viktorianischen Zeitalter: weiche Siklikonform mit Pappschuber und Gummibändern.

2) Harz gießen

Ich mische auf Verdacht 90 g Kunstharz an und färbe die erste Portion von 30 g mit Neonpink Farbpigment an. Nach der Anmischzeit lasse ich das Harz zum Entlüften 5 bis 10 Minute stehen.

Der Gießkasten wird etwas aufgespreizt und das Harz langsam in einem dünnen Strahl eingegossen.

Da die Gummibänder nur de unteren Teil des Pappkastens zusammenquetschen, kann man von oben noch bequem eingießen.

Da die Gummibänder nur de unteren Teil des Pappkastens zusammenquetschen, kann man von oben noch bequem eingießen.

2b)

Nach der ersten Portion Harz drücke ich die Form auf der breiten Seite zusammen und streife dann weitere Gummibänder (von oben nach unten) über, so dass die obere Teil der Silikonform fest zusammengepresst wird.

 

Fast schon zu voll: Durch Zusammendrücken kann man den Harzpegel im Inneneren der Silikonform erahnen.

Fast schon zu voll: Durch Zusammendrücken kann man den Harzpegel im Inneneren der Silikonform erahnen.

Schon eingeschnürt: die Silikonform im Pappkasten.

Schon eingeschnürt: die Silikonform im Pappkasten.

2c)

Ein bis zwei weitere Portionen Harz fülle ich nun langsam durch die Eingießöffnung ein, mit einem sehr dünnen Strahl.

Dabei ist etwas Geduld gefragt: immer wieder bildet sich eine Luftblase und verstopft den Kanal. So lange unaufgeregt weiter gießen, bis das Harz oben im Kanal steht.

Da man nur eine kleine Öffnung hat, steigen immer wieder Luftblasen nach oben und senken den Harzpegel.

Es empfiehlt sich, wenigstens eine halbe Stunde lang den Harzpegel am Eingießkanal zu beobachten und bei Bedarf ein paar Tröpfchen Harz nachzuschütten.

Das Harz darf über Nacht aushärten.

DIY - Silikonform für Armreif mit Struktur_Teil 2
3) Ausformen

Die Gummibänder werden abgezogen, die Wellpappe aufgeklappt und das Silikontäschchen freigelegt.

Der Harzarmreif lässt sich relativ gut ausformen, jedoch klemmen immer noch feine Silikonfäden im Harz fest.

DIY - Silikonform für Armreif mit Struktur_Teil 2
DIY - Silikonform für Armreif mit Struktur_Teil 2

4) Nachbearbeitung

Drei Stellen bedürfen der Nachbearbeitung:

- die Trennscheibe aus Harz, die das leichte Ausformen ermöglicht hat

- die Harznase, die vom Eingusskanal stammt sowie

- die feine Naht auf der Oberseite des Armreifs

4b)

Mit der Handsäge und einem Metallsägeblatt wird die Trennscheibe aus der Armreif-Öffnung heruagsesägt. Das Sägeblatt kann ganz einfach in eins der kleinen Löcher eingefädelt und dann eingespannt werden.
Im nächsten Schritt wird die Armreif-Innenseite mit 180-er und 600-er Schleifpapier von Hand geglättet.

Ebenso wird mit der Säge die Harznase abgesägt.

 

Der Handsägebogen ist für Kunstharzschmuck ein unverzichtbares Hilfsmittel, mit Metallsägeblättern mittlerer Stärke ausgestattet.

Der Handsägebogen ist für Kunstharzschmuck ein unverzichtbares Hilfsmittel, mit Metallsägeblättern mittlerer Stärke ausgestattet.

4c)

Mit dem Cutter wird die feine Harznaht auf der Oberseite geglättet. Das geht 24 Stunden nach dem Ausformen noch gnaz leicht, weil das Harz noch etwas nachgiebeig ist.

Dank der Struktur fällt die ein oder andere Unebenheit nicht besonders ins Gewicht, so dass man die bearbeitete Stelle nicht mehr sieht.

DIY - Silikonform für Armreif mit Struktur_Teil 2

Ein bißchen stören mich noch die Silikonrückstände in den Furchen. Im unteren Foto als feine weißliche Stellen erkennbar. Einige kann man mit der Cutterklinke ausorkeln, aber nicht alle.

Daher gieße ich noch ene zweite Version des Armreifs, benetze jedoch vorab die Silikonform-Innenseite mit dem Trennspray.

Der blickdichte Armreif unten ist die erste, der transparente Armreif darüber die zweite Version.
Das Ergebnis ist deutlich besser, aber noch immer nich ganz frei von Silikon.

Leider noch nicht ganz rückstandsfrei: Detailaufnahme der Struktur-Armreifen aus Epoxid-Harz

Leider noch nicht ganz rückstandsfrei: Detailaufnahme der Struktur-Armreifen aus Epoxid-Harz

FAZIT

Mein Ziel, eine hilfreiche Konstruktion für eine Silikonform für flache Armreifen mit Struktur mit geringem Nachbearbeitungsaufwand an Strukturstellen hat prima geklappt. Die Systematik "Slikontäschchen" hat mit Bravour bestanden.

Allerdings ist eine zweite, neu dazugekommene Baustelle die Unvereinbarkeit von feinen Strukturen und dem Anhaften von Silikonrückständen darin. Das war vorher nicht so recht absehbar : -((

ZUKÜNFTIG

Ziel sollte es sein, trotz aller Lust an der Struktur, diese nicht zu fein und tief werden zu lassen.
Da ich meine Vorlagen selber gestalte, sollte ich mir das hinter die Ohren schreiben.

Das heißt für alle meine weiteren, abzuformenden stark strukturierten Vorlagen,
die leider schon fertig sind und auf eine Silikonform warten:

- keine matte, saugenden Oberflächen dem Silikon aussetzen (wie hier der unbehandelte Modellierton), sondern Oberflächen vorab behandeln. Entweder mit einem Lack aus der Spraydose oder dem mit dem Pindel aufzutragenden "Vernis Glassifikateur" von Cleopatre, einem wasserlöslichen Glanzlack.
Damit entsteht eine latente Nivellierung der Furchen.

- zusätzlich Vorlagen und spätere Silikonform immer mit Trennmittel behandeln.

- Oder - falls alles das nicht so richtig fruchtet - mit der Silikonform wenigstens drei- bis viermal einen Harzabguss machen. Denn im Laufe der Zeit wird alles Silikon, was zart genug ist, abreißen und dadurch eine automatische Glättung der Furchen ergeben.

Mit diesen neuen Erkenntnissen stürze ich mich auf die nächste Silikon-Experimente.

Ich freue mich, wenn meine Silikon-Tüftelei Dich auf neue Ideen oder Lösungen gebracht hat.
Kuck auch mal in die anderen Anleitungen für den Silikon-Formenbau.

Herzlich grüßt Dich

Edna Mo

DIY - Tücken überwinden beim Gießen von Epoxidharz-Armreifen mit einer strukturierten Silikonform.

DIY - Tücken überwinden beim Gießen von Epoxidharz-Armreifen mit einer strukturierten Silikonform.

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Edna Mo

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H
:-) Liebe Edna Mo,<br /> es ist immer wieder spannend zu lesen und schön zu sehen, was Du so alles kreierst!<br /> Liebe Grüße<br /> Claudia :-)
Antworten
E
Huhu liebe Claudia,<br /> ganz lieben Dank für deine kontinuierlichen Besuche und lieben Worte!!!!!!<br /> Dir und deinen Lieben gute und gesunde Ostertage!<br /> Grüßt herzlich Edna Mo
B
Ganz herzlichen Dank für deine schnellen und hilfreichen Beantwortungen meiner vielen Fragen, liebe Edna!! (Ich habe sie mir ausgedruckt und in mein Projektbuch geklebt )Ich werde mich also erstmal in Geduld üben!! <br /> Liebe Grüße aus dem Norden<br /> Beate
Antworten
E
Sehr gern geschehen!
B
Hallo Edna,<br /> hab Dank für deinen unermüdlichen Elan, uns zu zeigen, wie das alles so geht!<br /> Vielleicht werde ich später auf die Anleitungen zu den Silikonformen zurückkommen, im Moment plage ich mich<br /> mit den ganz einfachen Dingen rund ums Gießharz herum.<br /> <br /> Ja, du hast mich angesteckt mit deiner Begeisterung. Ursprünglich kaufte ich es ja, um meine Buchcover damit zu bearbeiten. Mit einem Rest<br /> goss ich dann Rosen in einer Kugel ein, das klappte - zumindest weitestgehend :) Ich nahm das "Total cast" welches ungiftig sein soll - sehr sympathisch,<br /> allerdings ist das Zeug recht teuer im Verhälnis zu anderem Resin und so ließ ich mich dazu hinreißen, für weitere Versuche Resinpal 1717-N zu bestellen, zusammen mit dem 1717-N3 Härter. Damit kann man 10 cm auf einmal gießen. Das Zeug ist wirklich glasklar, aber braucht ewig zum Aushärten. Das "min" vor "48 Std" hatte ich geflissentlich überlesen…. Tatsächlich braucht das Zeug mindestens 3, eher 4 Tage zum Aushärten und natürlich gab es da einige Missgeschicke…….<br /> Nachdem dann nun endlich ein Gießling trocken war, begann ich, diesen zu schleifen, so wie ich es auch bei der Rosenkugel getan hatte.<br /> Aber: Kein Erfolg! Das Gießling ist nach wie vor so trübe wie am Anfang des Schleifens….. Grrrrrr<br /> Ich hoffe, dass es besser klappt, wenn er noch weiter gehärtet ist - aber sag, mache ich mir damit etwas vor?<br /> Gibt es Gießharz, dass sich nicht schleifen und polieren lässt?<br /> <br /> Ach und dann noch eine Frage: <br /> Wenn ich Kugeln in der dafür ausgewiesenen Silikonform gießen, dann ist sind sie glasklar. Nur die "Naht" muss geschliffen werden. Wenn ich aber Harz<br /> in Silikonformen gießen, die für die Küche bestimmt sind (Muffins, Rosen, Herzen tralala) dann ist nur die Oberfläche klar, alle Seiten, die mit der Form in Verbindung kamen sind milchig. Warum?<br /> <br /> Liebe Edna, ich hoffe, ich habe dich mit meinen Fragen nicht gelangweilt. Und solltest du die Zeit finden, sie mir zu beantworten, dann würde ich mich sehr freuen. <br /> <br /> Alles Liebe, Beate<br /> <br /> PS. Im Laden stieß ich letztens auf eine Abformmasse. (Du siehst auch dahingehend hast du mich inspiriert….)<br /> Ich merkte mir den Namen und gab ihn später im Internet ein. Und was sah ich? Einen Eintrag von Edna Moo zu genau dieser Abformmasse…<br /> Hab Dank, dass du mich davor bewahrt hast, dieses Zeut zu kaufen. Ich habe leider vergessen wie es heißt. Dieses Zeug, das man angeblich noch mal einschmelzen kann, wenn es nicht geklappt hat.
Antworten
E
Hallo liebe Beate,<br /> hab herzlichen Dank für deinen ausführlichen Erlebnisbericht "wie Beate zum Harz kam". Ich versuche in aller Kürze deine Fragen zu beantworten.<br /> 1) Total Cast - ist natürlich immer noch krebserregend, sieh Dir dazu die Gefahrenstoffhinweise an.<br /> 2) Bei langsam härtenden Harzen sollte man erst die Nasschleif-Endbearbeitung vornehmen, wenn der Gießling komplett durchgetrocknet ist. Die genaue Dauer steht im Datenblatt und kann auch erst nach 7 Tagen oder läbger erreicht werden. Einige Harze reagieren mit weißlichen Oberflächenerscheinungen, wenn sie vor der Endhärte mit Wasser in Berührung kommen.<br /> Also zügel bitte deine Ungeduld und lass den Gießling in Ruhe, bis er soweit ist. Je nach Umgebungstemperatur (unter 20 °C) kann das auch länger dauern als angegeben.<br /> Aus meiner Erfahrung kann man alle Harze schleifen und polieren, aber die Tücke liegt da stets im Detail. Tatsächlich könnte man versuchen, einfach nochmal von vorne anzufangen und einen nicht unerheblichen Teil der Oberfläche abzunehmen. Aber das solltest Du Dir nur vornehmen, wenn die Langeweile sehr groß ist.<br /> Statt Schleifen gibts auch die Aletrnative Überlackieren mit zähfließendem Harz. Hat auch seine Tücken, wegen Runtertropfen und Nasenbildung, wäre aber bei einem nur oberflächlich vermurksten Objekt auch einen Versuch Wert.<br /> 3) Back-Silikonformen sind innenseitig zwangsläufig nicht hochglänzend, für Backwaren ist die Oberfläche ganz unerheblich. Die matte Oberfläche kommt daher, weil die Silikonform innen matt ist und das Harz dieses Detail eben auch abbildet. Daher primär bei Silikonformen aus anderen Anwendungsgebieten die Innenseite checken!<br /> Lieben Dank für deine Schilderung und natürlich ganz viel Erfolg mit deinen nächsten Projekten.<br /> Anfeuernde Grüße sendet Dir Edna Mo<br />