Fake Korallenkette_und über Fotografie

Kette auf weißem Hintergrund, Kette auf weißer Puppe, Kette von links, Kette von hinten....mit der Zeit ist mir meine Fotoästhetik selber TOTAL L A N G W E I L I G!!!! geworden.

"Stagnation macht meinen Geist rebellisch" liegt mir bei anderen ja gern auf der Zunge. Ertappt, jetzt muss ich selber mal ran. Bei Edna Mo's kreativem Orakel geht's also frischauf zu neuen fotografischen Ufern. Wundert euch also nicht, wenn meine Ketten- und Schmuckkreationen aus Giessharz öfter am lebenden Objekt gezeigt werden. Eine Inszenierung am Hals oder am Ohr hat doch eine bestechendere Wirkung als museales und stocksteifes Herumliegen.

Mich schubst dieser Anreiz in ganz ungewohnte Schwulitäten. Wie soll ich in mein vollgepacktes Zeitmanagement noch einen freien Slot für ein Shooting reinquetschen? Wie mache ich das nur, auf Fotos nicht wie eine ungraziöse Mittvierzigerin auszusehen? Wie geht das, meine Designer-Ketten designmäßig mit ChiChi und Tschingdarassa zu inszenieren, wo mein Kleiderschrank hauptsächlich aus upgecycelten Lumpen aus dem Sozialkaufhaus besteht?

Menno, Leute, das ist schon wieder dieses pure Leben. Man hat diesen lästigen Auftrag, immer das Beste aus dem zu machen, was man hat. Auch wenn man stattdessen viel lieber Bücher unter der Bettdecke schmökern oder sich lustvoll und stundenlang an seiner Lieblingsserie ergötzen möchte. Auf, auf, keine Unentschlossenheit vortäuschen. Ran an die Buletten. Puder aufgelegt, Lumpen gebügelt, und: machen!

Anbei die fotografische Neuinterpretation meiner Fake Korallenkette aus dem französischen Kaltporzellan WePAM, konfektioniert mit Silberrohr. Vor dunklem Untergrund kommen die modellierten Elemente, die an Zähne und Knochen erinnern, sehr gut zur Geltung.

Allerliebsten Dank an meinen Mann, der als auslösendes Objekt derzeit heftig unter Aufscheuch-Attacken zu leiden hat. Du bist der Beste!