10. November 2015
Manchmal passieren wunderbare Dinge. Und das sogar gleichzeitig.
Mir ist das an einem der letzten Sonntage wiederfahren. Erstens erhielt ich ein Geschenk-Päckchen von Bernadette. Sie hatte sich köstlich über meinen Eskapismus-Blogpost gefreut, in dem ich meine persönliche Vorliebe zur Realitätsflucht beleuchtete. Und erhörte mein Wehklagen, dass es keine Minion-Merchandising-Artikel für Erwachsene gibt. Und hat mir kurzerhand ein Minion-T-Shirt besorgt und geschenkt.
Wie toll ist das denn????
Ich war zu Tränen gerührt und halb ohnmächtig vor Glück (bin es eigentlich immer noch!). Und dann noch so ein süßes T-Shirt. Es war mir sofort klar, dass es hierzu ein Foto auf meinem Blog geben muss. Allein schon aus Wertschätzung für diese superliebe Geste, die am Ende durch einen Blogpost ausgelöst wurde.
(Also, das Bloggen ist doch zu was gut, scheint mir)
Was, wo, wie ein Foto entstehen könnte, war in der gleichen Sekunde klar. Ich erwähnte schon an anderer Stelle, dass unser Wohnviertel in einer kolossalen Baumaßnahme steckt und man an jeder Ecke über schickes Baugerät stolpert. Just an besagtem Sonntag parkte ein besonders schmuckes Maschinegerät direkt an der Ecke: eine quietschegelbe Stopfmaschine. Das hat nun nichts mit Bekleidungsaufbesserung zu tun, sondern ist ein ziemlich mächtige, waggongroßer Apparat, der die Schienen der Straßenbahn festtackert. An sich schon ein wunderschönes Monstrum, dass man auch ohne jede technische oder kindliche Vorliebe vorbehaltlos bestaunen kann. Und wenn Godzilla zufällig vor der eigenen Haustür sein Nickerchen macht, sollte man auch pronto fotografisch zuschlagen, das passiert selten genug.
Und wie immer im Winter: das wenige Licht dräute schon wieder hinter den umliegenden Dächern zu verschwinden. Also flugs Kamera geschnappt, das T-Shirt gestylt, zur Kreuzung gepilgert und (wieder mal illegal) die Bauumzäunung umklettert. Zur Freude der Spaziergänger, die sich beim Sonntagsbummel natürlich auch der Begutachtung der Baumaßnahmen widmeten.
Zum T-Shirt habe ich meine Extra-Flared-Bulky-Upcycling-Denims gewählt und ungefähr 20 Jahre alte helle Lederjacke. Ergänzt wird die weite Hose durch Plateau-Schnurschühe in cremeweißen Leder von Monsieur Choupette, meines Wissens die teuersten Schuhe, die ich jemals kaufte. Aber sie sind hell und haben eine Plateausohle, und erfüllen damit alle Anforderungen an Schuhe, wie ich sie gerne habe.
Die Fotos zeigen, dass sich Eskapismus und Fashion-Faible durchaus vereinen lassen. Die gelben Kartoffeln machen sich in modischen Zusammenhängen farblich einfach zu gut.
Weitere Beispiele zu Minion-Modestyles findet ihr übrigens auf folgenden Blogs:
Auf Die Edelfarbik von Chrissie, die eine um Galaxien elegantere Interpretation eines Looks mit Minion-T-Shirt vorgestellt hat.
Tina von Tina's Pink Friday, die einen tollen Gute-Laune-Look mit einem sehr schönen Minion-T-Shirt kreiert hat.
Kuckt vorbei, es lohnt sich!
Im Übrigen ist der schlafende Riese zwischenzeitlich wieder weitergezogen, die Baugruben wurden asphaltiert und die Straßenbahn fährt wieder. Ich bin mächtig froh, dass wir diese Fotos gemacht haben, ein Zeitdokument von einem für mich ganz besonderen Sonntag!