7. Februar 2016
Das viele Bekucken von schönen Schmuckanhängern aus Harz und Holz bleibt in meinem kreativen Unterbewußstein leider nicht ohne Folgen. Wenn die sehr reduzierte Anordnung auch nicht meins ist, so reizt mich diese Art der Giesstechnik doch sehr zur Nachahmung an.
Der Unterschied in der technischen Umsetzung zwischen den Anhängern von Frank Kuhlmann und mir ist grundlegend und fängt ganz vorne an. Ich mache kleine, meistens schon ganz perfekte Einzelteilchen, die mit einem geringen Nachbearbeitungsaufwand auskommen (zumindest in der Theorie). Bei Frank geht es um richtige Männersachen, da werden große, mächtige und beeindruckende Klötze gegossen und hinterher in kleine Einzelteile gesägt und rundum bearbeitet. Die Optik, dass Holz in Harz eingebettet ist und an der Oberfläche zu sehen ist, ergibt sich bei der Giessen-in-Blöcken-Umsetzung automatisch beim Zerteilen des Blocks. Ihr seht schon, ohne einen Maschinenpark geht da nix.
Schon mein Vater wußte, dass man alles hinbekommt, wenn man nur das richtige Werkzeug hat. Und auch wenn er seit meiner frühen Jugend versucht hat, sein in mich vererbtes Bastel-Gen zu nähren und zu züchten (ich bekam von ihm zu meinem 18. Geburtstag eine Schlagbohrmaschine überreicht, darüber hat er sich damals mehr gefreut als ich), habe ich es noch nicht zu einem Kuhlmannschen Werzeug- und Maschinensortiment geschafft. Eine Bandsäge hat mir trotz allen Wünschens das Christkind noch nicht unter den Christbaum gelegt. Aber bei meinen vielen Geräte-Wünschen kommt alles schön der Reihe nach, wenn es denn Not tut.
Aber das hält Madame Mo nicht davon, Reste vom Gartenbeschnitt in kleine Förmchen zu frickeln und hinterher Stunde um Stunde an der Schleifscheibe das Material wieder soweit abzutragen, dass man die eingegossenen Äste sehen kann.
Bei mir ist eben alles etwas zierlicher. Und da ich immer gerne noch einen Effekt mehr oben drauf setze, wurden meine kleinen Äste vor dem Einfrickeln in die Förmchen mit Kupferdraht umwickelt. Der wird dann mit angeschliffen und erzeugt herrlich metallisch-hochglänzende Muster im farbigen Harz.
Für mich war das ein Testlauf, ob ich mit meiner Hinterher-Anschleif-Technik ähnliche Effekte erzeugen kann wie mit der Giessen-in-Blöcke-Technik.
Und mein Fazit: Ja, das geht schon irgendwie, aber Spaß macht das keinen. Und so habe ich tatsächlich nur drei kleine (und hinterher sehr flache) Gießlinge in meinem Versuch umgesetzt und mir beim Schleifen laut fluchend geschworen, dass es bei diesem einem Versuch bleiben wird.
Daraus ist dann eine sehr hübsche Kette, ein echtes Unikat, geworden.
Wie gefällt euch die Mo'sche Umsetzung von Harz und Holz?
Noch immer mit langsam verheilenden Fingerkuppen
Edna Mo