24. Februar 2017
Heute vor drei Jahren habe ich diesen Blog eröffnet und einen ersten Post geschrieben. Wie sich dieser Blog entwickelt und wohin er mich führt, hätte ich mir damals nicht ansatzweise ausmalen können.
Anlässlich dieses denkwürdigen Anlasses verwöhne ich meine lieben Leserinnen und Leser mit einer wunderschönen Kunstharz-Kreativtechnik, zum Freuen oder Nachbasteln.
Heute werden Untersetzer hergestellt, basierend auf einer selbst ersonnenen Spielerei mit cremiger Modelliermasse, Klebeband, Kunstharz und einer CD ROM.
Als "Quick-und-Easy-Technik", die ohne Gießform und wenig Nachbearbeitung auskommt wird dafür gesorgt, dass Berge von sich nicht mehr in Benutzung befindlichen CD ROMs nachhaltig wiederverwertet werden und dabei auch noch schick aussehen.
Diese Technik habe ich bereits einmal bei der kunstvollen Veränderung von farbigen Harzscheiben vorgestellt. Etwas weniger abstrakt ist die Nutzung von CD-Rohlingen als Grundlage für die handgefertigten Untersetzer.
Das Einharzen von Fotos oder Zahnrädern würde hier auch ganz wunderbar funktionieren. Ich mag aber lieber Muster und Abstraktion, und dabei hilft mir als Formgeber und Hilfskonstruktion cremige Modelliermasse aus der Spritztüte.
Man frickelt man auf die Oberseite der CD ein Muster mit der Modelliermasse und füllt die Zwischenräume mit unterschiedlich farbigem Harz.
So ähnlich wie die Cloisonné-Technik bei Emaille-Arbeiten.
Eine zusätzliche Deckschicht aus Harz versiegelt die Oberfläche.
Mischbecher, Holzspatel und Handschuhe setze ich als Grundwerkzeuge voraus und sind hier nicht extra aufgeführt.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Zeitaufwand: über vier Tage verteilt jeweils 20 - 30 Minuten täglich
Kreativpotential: hoch!
* Die genannten Artikel vom französischen Hersteller Colles et Couleurs Cléopatre wurden mir kostenfrei und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Du benötigst ein gut haftendes Teppichklebeband mit glatter Klebefläche.
Davon schneidest Du einen Streifen ab, der in der Länge einmal um die CD passt und sich noch überlappt.
Das Klebeband wird gerade auf den Rand der CD geklebt. Dafür wird die CD mit dem Rand von oben fest auf das Tape gedrückt und weitergedreht.
Die Klebeband-Enden werden übereinander gelegt und das Klebeband von außen noch einmal fest angepresst.
Das Loch der CD wird von der Unterseite ebenfalls mit einem Stückchen Klebeband abgedichtet.
In die so hergestellte Form wird ein dreidimensionales Muster mit der Spritztüte aufgebracht.
Die Modelliermasse wird 3 bis 5 mm hoch aufgetragen und trocknet über Nacht. Dabei schrumpft sie etwas.
Wenn sich dadurch Lücken ergeben, kann mit der Spritztülle nachgebessert und die feuchten Stellen trockengefönt werden.
Im trockenen Zustand ist die Modelliermasse recht unempfindlich und kann ohne abzubröseln angefasst werden.
Die späteren Untersetzer benötigen eine glatte Unterseite. Damit im Falle einer Klebeband-Undichtheit kein Harz unbemerkt auf der Unterseite auftrocknet, wird eine Hilfskonstruktion angefertigt.
Dafür wird ein Joghurtbecher mit kleinen Schnipseln Doppelklebeband auf der Unterseite der CD befestigt, sie wird "aufgesockelt".
Harz wird nach Packungsangabe gemischt, umgetopft und bleibt 15Minuten zum "Entlüften" stehen.
Eine detaillierte Anleitung zum Mischen des Harzes findest Du hier.
Die vorbereitete Harzmischung wird eingefärbt. Wichtig ist, dass das Harz blickdicht gefärbt wird, damit die Oberfläche der CD unkenntlich wird.
Da die Modelliermasse nicht hundertprozentig "dicht" ist, kann etwas Harz in die angrenzende Fläche austreten. Um zu vermeiden, dass sich an einer undichten Stelle die farbigen Harze mischen, wird pro Tag nur eine farbige Schicht Harz gegossen.
Erst am nächsten Tag geht es mit der zweiten Farbe weiter.
So wird gemischt:
In meinem Fall habe ich beispielsweise mit Schwarz und einem hellen Gelb gearbeitet.
Für Schwarz habe ich eine erbsengroße Menge schwarze Acrylfarbe in einen halbvollen Mischbecher Harz eingerührt.
Für helles Geld wurde Acrylfarbe weiß und ein Tropfen transparente, gelbe Harzfarbe zusammengemischt.
Die Kunst bei Auftragen des Harzes ist, in die vorgegebene Fläche zu treffen.
Man geht sehr nah mit dem Mischbecher heran und tröpfelt sehr langsam auf das gewünschte Areal. Du kannst aber auch tropfenweise Harz über das Holzstäbchen aufbringen oder eine Pipette benutzen.
Das Harz wird von ganz alleine in die kleinen Winkel und Nischen der festen Modelliermasse wandern.
Wenn Du siehst, dass etwas Harz an einer unerwünschten Stelle austritt, kann es mit einem Wattestäbchen abgetupft werden.
Die schwarze Harzschicht härtet über Nacht. Sie ist dann noch nicht hundertprozentig fest, fließt aber nicht mehr, so dass weitergearbeitet werden kann.
Am nächsten Tag wird Harz nach Packungsangabe gemischt, hellgelb eingefärbt und die angrenzenden Flächen gefüllt.
Das Muster entwickelt sich erst durch das Füllen mit Farbe. Ich habe mich dafür entschieden, noch eine zweite Runde schwarz aufzutragen und habe daher noch einen Tag Trocknungspause eingelegt.
Nach der letzten Farbschicht sollte das Harz vollständig aushärten, darf also bei meinem Harzprodukt 48 Stunden ruhen, bevor es weitergeht.
Bach dem Aushärten und zum wasserdichten Versiegeln des Musters wird eine 2 bis 3 mm starke Schicht transparentes Harz aufgetragen.
Die Oberfläche soll ganz glatt sein und nichts heraustehen.
Das Harz härtet vollständig innerhalb von 48 Stunden.
Nach dem Trocknen wird der Sockel abgenommen.
In meinem Fall war eine Klebeverbindung nicht ganz dicht, aber das ausgetretene Harz ist direkt nach unten abgetropft und hat die Unterseite der CD verschont.
Das Klebeband wird abgezogen.
Falls der Rand klebrig ist, liegt das an den Rückständen des Klebebands.
Diese werden mit einem Tuch und Universalverdünnung entfernt.
Durch die Schrumpfung beim Härten bildet sich ein schmaler, hochstehender Rand.
Dieser wird mit dem Cutter (Schere geht auch) geglättet. Das geht am besten direkt nach dem Aushärten, dann ist dieser Rand noch etwas flexibel.
Wer möchte, kann die Unterseite des Untersetzers mit Flizstoppern gegen mögliches Verkratzen glatter Tischflächen absichern.
Aus Müll, Kunstharz und viel Spielen sind tolle Dekoobjekte entstanden. Die sonst keiner hat und die man nirgendwo kaufen kann. Da kann man ein bißchen stolz auf sich sein.
Ich hoffe, dass Dir diese Anregung gefallen und Dich zum Basteln inspiriert hat.
Herzliche Grüße sendet Dir
Edna Mo