9. März 2019
Werbung für meinen Etsy-Shop (*) -
"Ich hätte gerne einen Pullover in der Farbe von beschlagener Pflaume" war eins der ersten Farbwunsch-Zitate aus meiner Tätigkeit als studentischer Aushilfe in einer Herrenbutike, welches sich unauslöschlich in mein Gehirn gebrannt hat. Und Jahrzehnte später sind mir die etwas ungelenken Farb-Beschreibungen immer noch zu eigen. "Orange und Pink, aber mit Nägeln" war eine der letzten schöngeschliffenen Bestellwünsche, die mir von Tina an den Kopf geworfen wurden. In meinem Kosmos macht das Sinn.
Ein Kunstharz-Schmuck-Unikat in eine andere Form oder Größe zu übertragen, ist schon immer mit Nervenkribbeln und klammen Fingerspitzen verbunden. Meist ist es Jahre her, dass der gewünschte Effekt von mir in einer "huch-ich-hab-noch-Harz-übrig"-Blitzaktion durch Zusammenkippen eingefärbter Reste mehr durch Zufall entstanden ist. Wenn ich Glück habe, gibt es das Original-Objekt der Begierde noch leibhaftig und man kann durch intensives Anstarren das Rezept enträtseln, wie das Resultat entstanden ist.
Im letzten Jahr habe ich einen bernsteinfarbenen Armreif in einer kleineren Form reproduziert, und in diesem Jahr sollte ich für Tina eine Armspange mit eingebetteten Nägeln in einer schlankeren Form umsetzen. Das Original stammt von 2014 (!) und wurde im Zuge meiner Beteiligung an der Ausstellung "Push The Pink" ersonnen. Mir entfuhr ein Stöhnen der Erleichterung, dass sich in unserem Werkstatt-Fundus noch ein paar der damals benutzten Stahlnägel auftreiben liessen. Wenn man erst mal eine Stunde durch den Baumarkt schlendern muss, um bestimmte Nägel zu finden, dann könnte man schon das Fluchen anfangen. Diese elenden Unikate! Aber manchmal hat man einfach mehr Glück als Verstand!
Die farbenfrohe Mutter-Kind-Beziehung von Original-Armreif und kleinerem Duplikat halte ich hier einmal für die Nachwelt fest. Das Kopieren von Arrangement, Farbe und Muster ist mir beim ersten Versuch gut geglückt. Leider haben an der Trennlinie zur zweiten Schicht viele Luftblasen festgesetzt, so dass die Naht einmal zart angefräst und die Furche mit transparentem Harz neu aufgegossen werden musste.
Inklusive Schliff der Oberfläche. Der ist bei diesem Armreifen entscheidend, denn nur durch das Anschleifen der Stahlnägel kommen die metallischen Reflexe zustande. Einen Teil kann die Maschine erledigen, aber 85 % der Oberflächenbearbeitung sind Handarbeit. Dafür setze ich mich vor den Laptop und lasse mich vorrangig akustisch berieseln, während meine Hände dank Wasserplanscherei zu faltigen Fischhänden schrumpfen. Die finale Arbeit an Pink Baby wurde von der Originalserie Star Trek begleitet. Schon beim Hören der charakteristischen Soundkulisse wie das Türquietschen oder das Tonsignal für die Interkom muss ich schmunzeln.
Und falls noch jemand Interesse hat:
- Pink Lady ist über meinen Etsy-Shop(*) erhältlich. Wegen der etwas größeren Öffnung für mittelstarke Handgelenke geeignet.
- für einen dritten Armreif in einer anderen Form reichen die Nägel gerade noch.
Pinke Grüße sendet
Edna Mo