Edna Mo's DARK Kollektion

Heute ist der Tag, den ich mir ausgesucht habe, um meine Dark Kollektion zu präsentieren.
Die letzten 6 Monate habe ich intensiv an den Einzelstücken dieser Kollektion gearbeitet. Die ist für mich etwas ganz Besonderes. Wer 18 Jahre mit einem Werkstoff verheiratet und immer noch in der Lage ist, dieser einen Sache immer wieder neue und prachtvolle Facetten abzugewinnen, darf zu Recht Stolz in seiner Brust fühlen. Und hier ist sie nun, die große Idee, die mich in einer Phase der Ratlosigkeit überrascht und mit Feuer belebt hat. Statt mit einem Kaleidoskop an Farben geht es in dieser Kollektion um Form und Konstruktion und holt alles in mir zum Vorschein, was ich mir in den letzten Jahren an Formenbau und Vorliebe fürs Ausladende angeeignet habe.
 

Und ich habe mir Zeit damit gelassen, die neue Kollektion Stück für Stück fertigzustellen. Es hat sehr gut getan, dieses Gesamtwerk Schritt für Schritt wachsen zu sehen, anstatt sofort die ersten Ergebnisse zu posten. Es war spannend, angrenzende Ideen zuzulassen, wie beispielsweise eine andere Fotoästhetik zu definieren. Manches braucht seine Zeit.

Viele Anregungen haben die Gestaltungslinie für DARK in mir wachsen lassen. Einmal die Erkenntnis vom Pop-up-Store im letzten Dezember, wo ich in aller Ruhe einmal Zeit hatte, mit insbesondere meinen Kettenentwürfe der letzten Jahre anzusehen. Und ich empfand sie als „furchtbar bürgerlich“, so als würde man mit angezogener Handbremse mit einem Kinderwagen auf dem Nürburgring fahren. Für exaltierte Persönlichkeiten ist der Schmuck zu brav, für den Massengeschmack zu bullig und wenig elegant. Mir ist aufgestoßen, wie wenig ich die Zügel los lasse, und mache, wonach mir wirklich der Sinn steht. Was oder wer bremst mich denn, außer ich mich selbst? Wenn ich schon großen und verrückten Schmuck machen möchte, dann aber auch bitte richtig groß und richtig verrückt. Und wer sagt, dass Schmuck nicht witzig sein darf?

Der Rückblick, was mich seit meinen ersten zaghaften Gießversuchen 2004 alles geprägt hat, hat mir allerdings auch gezeigt: vorher war ich noch nicht soweit. Etliches an technischem Handwerkszeug ist erst in den letzten Jahren zugekommen. Vor allem: der Mut, Geschmacksvorstellungen neu zu formulieren, unkonventionelle handwerkliche Wege zu gehen und die endlose, endlose, endlose Geduld, die es braucht, um aus einer abwegigen Idee auch ein ebensolches Schmuckstück aus Kunstharz folgen zu lassen.

Die DARK Kollektion ist roh und wild. Der Körperschmuck von Naturvölkern hat mich inspiriert, endlos viele Einzelteile zu komplexen Gebilden zusammenzusetzen. Die 80-er Jahre haben ihre eigene Interpretation von ausladender Geometrie in meine Designs gebracht. Selten habe ich mit solcher Entschlossenheit makellose Oberflächen angefertigt, nur um sie danach wieder mit dicken Bohrspitzen zu zerstören und neu aufzubauen.

Fast bei jedem Stück war ich unsicher, ob sich die Idee überhaupt zu einem tragbaren Schmuckstück beugen lässt. „Schmeiß es weg und mache es neu“ war mein ewiges Beruhigungsmantra. So viel aufregend Neues ist bei dieser endlosen Mutprobe entstanden, das war die viele Zeit,  jeden Herzklabaster und die kleine Äugelchen in später Nacht Wert. Seit so vielen Jahren recherchiere ich, wie Kunstharz-Schmuck von anderen Künstler:innen aussieht, aber ich kenne keine Schmucklinie, die vergleichbar ist. Vielleicht gefällt sie den Menschen, vielleicht auch nicht, aber darum geht’s nicht.
Hauptsache, ich habe mich befreit und Spaß dabei!

Es sind bis jetzt rund 30 Unikat-Schmuckstücke entstanden. Die ersten Exponate sind ab heute zu bewundern.

Bittähscheehn, nun einen heftigen Applaus für die DARK Kollektion,
die Details, Maße, und mehr Fotos und Videos findest Du in meinem Etsy-Shop.

Gar nicht finster gestimmte Grüße sendet Dir

Edna Mo

(Dickes Dankeschön an Bekki, die ihre tolle Persönlichkeit in die Fotos eingebracht und dafür gesorgt hat, dass die DARK Kollektion so einen fantastischen Auftakt erhält.)

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