18. Februar 2022
Für das, was man den regulären "Markt" nennt, bin ich ein hoffnungsloser Fall. Mein Interesse, in Serie zu arbeiten oder ewig gleiche Artikel herzustellen, hält sich einfach in Grenzen. Dafür bin ich zu sehr "Handwerkskünstlerin" - ich möchte immer etwas Neues ausprobieren. Manchmal ergeben sich aus einer Schaffensphase zwei ähnliche Dinge, dann ist das purer Zufall.
So geschehen mit der "Wulstperlenkette in Orange". Die gab es schon mal, nachdem ich in einem Schaffensrausch unendlich viele orange-marmorierte Perlen gegossen habe. Es sollte eine lange Kette werden, aber das Ergebnis sah grausam aus. Es gibt nur eine sexy Methode, diese Perlen zu einer Kette zusammenzufügen - zu einer kurzen. Also gab es genug Perlen für zwei Ketten.
In der ersten versteckten sich noch ein paar pinke Elemente, die zweite hingegen reduziert sich auf Orange, Rot und Weiß. Die erste Kette ist verkauft, daher hat Modell Nummer zwei seinen Auftritt.
Die Perlen für diese Kette habe ich 2014 aus Fimo modelliert und mit Silikon für den Kunstharz-Guss abgeformt. So einmal im Jahr gibt es eine Kette mit diesen Perlen, wenn ich wieder eine geeignete Farbidee habe, aber eben auch nicht öfter.
Frisch nach der Schöpfung wurden die Perlen schlicht auf Kordeln aufgefädelt und es entstanden eine türkisfabene und eine braun gemusterte Version. Auch vanillegelb-schwarze Perlen sind in einer Kette verarbeitet worden.
Dann kam die "orangerote Phase" und seitdem werden die Knubbelperlen auf Elastikkordel aufgefädelt und unter Spannung gesetzt. Denn so, meine ich, kommt die Perlenform am besten zur Geltung: eine bullige Optik, mit einigen Elementen, die aus dem ordentlichen Rund herausrutschen und alles ein Stück in Unordnung bringen.
Im direkten Vergleich mit de Vorgängermodell finde ich die zweite Kette in Orange und Rot sogar noch besser, weil sie noch bulliger ausfällt. Da sind mehr Perlen auf mehr Zug zusammengequetscht, was mir außerordentlich gut gefällt. Auch habe ich diesmal einen Verschluß mit Schlaufe und einem Riegel aus Kunstharz gefertigt und kein vorgefertigtes "Schmuckstahl"-Erzeugnis aus China verwendet, worauf ich sehr stolz bin. Das dauert dann eben noch mal ein paar Tage, bis die Kette fertig ist, aber dafür ist sie eben hundertprozentig handgefertigt.
Kurz: für eine kurze Kette ist dieses Modell wirklich schon gar nicht schlecht. Das macht Lust auf mehr.
Zum Shooting "an der Frau": da passt alles wunderbar und ich empfinde die Gesamtpräsentation als gut gelungen. Dem muss nichts hinzugefügt werden.
Knubbelige Grüße sendet Dir
Edna Mo