8. Januar 2021
Und schon wieder die Schöpferin herself als Modell für die eigene Kunstharzkette. Warum auch nicht? Ältere Frauschaften stehen in der medialen Landschaft eher nicht an erster Stelle. Um schöne Bilder zu kreieren greift man gerne auf Küken zurück. Tue ich ja auch, sofern ich Zugriff auf den Nachwuchs Anderer habe.
Als 50-jährige Person darf man eigentlich in genau der gleichen Masse und Qualität verbildlicht werden. Außer der "lieben Mutti" der "feschen Silverlady" und der "RunzelBeauty" gibt es noch viel mehr Sparten, Nischen und Kategorieren, in denen Frauen jenseits der 50 vorhanden sind. Genauso, wie es bei den Küken außer "langmähniger Kulleraugen-Püppi", "zotteliger Öko-Aktivistin" und "geschniegelter Business-Preppi" auch noch viele, viele mehr gibt. Wo sind die Bilder von allen diesen Menschen? Ach ja stimmt, dafür geht man dann ab uns zu in eine Kunstgalerie oder ins Museum, da findet man sowas. Oder man ertappt sich beim Lesen eines Nischen-Blogs wie diesem.
Na, dann herzlichen Glückwunsch! Du bist mutiger, als ich dachte!
Für mein Empfinden bin ich im letzten Jahr auch optisch in den Wechseljahre angekommen: mit einem propper Bäuchlein, einem großflächigeren Gesicht und dem Anfang der sich verwischenden Gesichtszüge. Mit 50 darf man das, sonnenklar, wird eigentlich auch Zeit. Mir ist es trotzdem ein wenig schwergefallen, mein neues altes Ich anzunehmen. Daher gabs letzten Herbst zwei Monate so gar keine Darstellungen von mir.
Zwischenzeitlich habe ich mich aber wieder aufs Feinste mit mir arrangiert. Es hat einfach ein bißchen gedauert. Dem Antlitz der älteren Erscheinung wohnt ein bestimmter Zauber inne, eine gewisse Zartheit, die bei jungen Menschen völlig anders ausfällt. Und so habe ich meinen winterlichen Lockdown auch genutzt, um mich selfietechnisch wieder mit mir anzufreunden. Den Output wirst Du die nächsten Blogeinträge verkraften müssen.
Markantes Collier aus knubbeligen Kunstharzperlen in Orange und Rot, erhältlich über ednamo.etsy.com
Sehr, sehr unartig war ich, und habe mich wieder hemmungslos unorthodoxen Schmuckkreationen hingegeben. Nach der bunt gestreiften Röhrchenperlenkette wurden auch die von mir vor Urzeiten selbst modellierten Wulstperlen als Kunstharz-Replikat einer Kette zugeführt. Beste "Flirting with Disorder"- Kollektion, alles tanzt aus der Reihe, auch wenn es irgendwie am Ende doch so eine Art Rund ergibt.
Damit die Perlen sich ordentlich stauchen habe ich diesmal eine dicke Gummilitze gewählt, auf der die Perlen unter Spannung aufgefädelt werden. Die entscheidende Frage war, wie beim Verschluss die letzte Perle gesichert werden sollte.
Errätst Du die Antwort?
Die Gummilitze wurde zur Schlaufe gelegt, durch die letzte Perle zurückgefädelt und mit Nadel und Faden gesichert. Trotzdem war die letzte Perlen noch verschiebbar. Damit nichts mehr rutsch, wurde die Abschlußperle mit einem Klumpen Knetsilikon unten abgedichtet, und dann - wie könnte es anders sein - mit Kunstharz verklebt. Das Harz wurde von oben und durch seitlich angebrachte Bohrungen tropfenweise aufgebracht und hat sich perfekt mit der Ummantelung der Gummilitze verbunden. Das Knetsilikon lässt sich rückstandsfrei ablösen und da ist sie nun!
Ein kurzes, dickes Collier in Orange, Rot und Pink!
Alle Details und mehr Fotos findest Du bei der Beschreibung im Etsy-Shop.
Ja, ich gebs zu, ich war so begeister von der gestauchten Anordnung auf Gummilitze, dass ich direkt noch eine zweite Kette machen musste.... in grün. Und ich bin sehr zufrieden, dass ich dieser Perlenform, die irgendwie bisher noch nicht den richtigen Schwung entwickelt hat, eine verbesserte Abordnung und damit mehr Flow verpassen konnte.
Bisher gab es die Wulstperle eher wenig auffällig in einer vanillegelb-schwarze Version in dieser Mixed Media-Kette, und als ebenfalls eher schlichte, braungefleckte Version (hier ein Shooting mit Model Clarissa und den Kichererbsen) und das wars. Es wird also endlich mal Zeit für euren Durchbruch, meine knubbeligen Freunde.
Aus der Reihe hüpfende Grüße sendet Dir
Edna Mo