15. Mai 2016
Heute nehme ich mal ein ganz privates Thema von mir in den Blick: mein Lachen oder Lächeln.
Gabis großartige Nachstellung der Edna Mo hat gezeigt, dass ich eher ernst als fröhlich und mehr streng als glücklich auf Fotos rüberkomme. Man könnte meinen, dass ich eine bierernste und humorfreie Person bin, die zum Lachen in den Keller geht. (Ich gehe natürlich andauernd in den Keller, aber nicht um zu Lachen, sondern, um da Harz zu vergießen).
Aber diese Außenwirkung liegt selbstredend an der Auswahl der Motive. Weil ich mein lachendes Gesicht als unfotogen empfinde, sortiere ich diese Aufnahmen lieber aus. Genauso, wie ich unvorteilhafte Blickwinkel, Perspektiven oder Anschnitte aussortiere.
Wenn ich lache, passiert nämlich rein muskulär folgendes: mein Kinn drückt sich nach hinten, meine Falten vertiefen sich, und die Augen werden ganz klein. Fotografisch finde ich das Phänomen der Schrumpfäugelchen schwerwiegend, da meine Augen eh nicht besonders markant sind. Die dicke Brille ist sowieso nur ein Ablenkungsmanöver, damit man überhaupt eine Idee bekommt, wo da Augen sein könnten.
In der Wirkung empfinde ich mich lachend auf Fotos nicht fröhlicher, charmanter oder süßer als sonst, sondern angestrengt, als hätte ich Krämpfe oder Atemnot.
Das sieht ungefähr so aus:
Ich persönlich finde das schade, denn ich lache gerne lauthals (und vor allem in einer sehr "dreckigen" Stimmlage, gefolgt vom meerschweinchenartigem Quieken) und fühle mich dabei auch richtig gut und herrliche befreit. Nur auf Fotos kommt das eben überhaupt nicht rüber.
Vor der Kamera ist wie Tortenbacken, die Übung macht es. Und so, wie ich langsam meine fotografische Schokoladenseite bei Gesichts- und Körperdarstellungen ausgearbeitet habe, so möchte ich einmal "Edna lacht" bei mir ankucken.
Und da derzeit mein Buch-Fotostudio stets einsatzbereit aufgebaut ist, habe ich mich überwunden und das einfach mal ausprobiert. Volles Lachen, halbes Lachen, Lachen mit und ohne Zähne, Lachen mit Körpereinsatz, ordentliches Lachen, Schokoladenseite mit Lachen, usw usf.
Diese jetzt Version hat mir persönlich auf dem Foto schon ganz gut gefallen: Der Mund lacht breit, so dass man Zähne sehen kann, aber die Mundwinkel werden eben nicht bis in die Augenlider hochgezogen, sondern bremsen auf 90 % der Höhe ab. Oder anders: ich kneife beim Lachen die Augen etwas AUF.
Das sieht so aus:
Was meinst Du?
Ist mein Foto-Lachen noch einigermaßen natürlich oder doch zu halbgar?
Ich werde das Mo'sche Foto-Lachen bei den nächsten Shootings auf jeden Fall mit einbauen!!
Mit einem frischen Lächeln: einen schönen Tag wünscht
Edna Mo